Ab 2023: Der SAT-Test wird digital

silver magic keyboard

Das wurde aber auch Zeit: Ab März 2023 wird der SAT-Test, der für die Zulassung für ein Bachelorstudium an US-Universitäten benötigt wird, auf ein digitales Format umgestellt. Zunächst in den internationalen Testzentren, ab Frühjahr 2024 auch in den USA. Vorbei sind dann die Zeiten, in denen man beim Test ein Papierbüchlein vorgelegt bekommt und mit Bleistift Ovale auf einem Antwortbogen ausmalen muss. Künftig wird der Test am eigenen Laptop oder Tablet abgelegt, wie der Testveranstalter, das amerikanische College Board, kürzlich mitteilte. Die Organisation reagiert damit auf das nachlassende Interesse von Studienbewerbern am SAT – unter anderem weil der Konkurrenztest ACT bereits vor zwei Jahren auf digital umgestellt hat.

Was ist neu am digitalen SAT?

Mit der Umstellung auf das Computer-Format werden überdies zahlreiche Änderungen am SAT in Kraft treten, die dafür sorgen sollen, dass das Ablegen des Tests einfacher und weniger stressig ist. Hier die wichtigsten Änderungen gegenüber der aktuellen Version:

  • Der digitale SAT wird kürzer und dauert nur noch zwei Stunden (statt bisher drei).
  • Die einzelnen Texte zum Leseverständnis werden ebenfalls kürzer, und es muss pro Textpassage nur noch eine einzige Frage beantwortet werden. Außerdem bekommt man mehr Zeit pro Frage.
  • Der digitale SAT kann im Testzentrum am eigenen Laptop oder Tablet abgelegt werden. Dafür muss vor dem Testtermin die App Bluebook heruntergeladen und installiert werden.
  • Die Benutzung eines Taschenrechners wird für den kompletten Mathe-Abschnitt erlaubt (bisher nur für bestimmte Aufgaben).
  • Der Test wird „adaptiv“. Das bedeutet, dass zu Beginn der beiden Abschnitte jeweils ein Einführungs-Modul steht und anschließend der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben an die Leistung in diesem ersten Modul angepasst wird. Wer also bei den Einstiegsfragen schon Fehler macht, bekommt im weiteren Verlauf leichtere Aufgaben gestellt (die aber natürlich auch weniger Punkte einbringen).
  • Die Testergebnisse werden innerhalb weniger Tage verfügbar sein (anstatt wie bisher nach zwei Wochen).
  • Es wird zwei zusätzliche Testtermine außerhalb der USA geben, so dass internationale Bewerberinnen und Bewerber endlich ebenso viele Möglichkeiten haben, den SAT abzulegen, wie Schülerinnen und Schüler in den USA.

Und was bleibt gleich?

  • Obwohl nun der eigene Computer benutzt wird, muss der SAT weiterhin zu festgelegten Terminen in speziellen Testzentren abgelegt werden – nicht von zu Hause aus!
  • Die Höchstpunktzahl wird weiterhin 1.600 Punkte betragen (800 Punkte pro Abschnitt).
  • Die Fragen in beiden Abschnitten werden weiterhin überwiegend im Multiple-Choice-Format sein, mit Ausnahme einiger weniger Aufgaben im Mathe-Teil.
  • Wer wegen nachgewiesener Lernbehinderungen einen Nachteilsausgleich („accommodations“) benötigt, kann diesen auch weiterhin beantragen.

Wird der digitale SAT-Test leichter?

Die Ergebnisse der ersten Pilotstudien zeigen, dass viele Probanden den digitalen Test tatsächlich als leichter empfunden haben: Er dauert nur zwei Stunden, es gibt mehr Zeit pro Frage, Taschenrechner ist erlaubt und so weiter. Gleichzeitig stellt sich aber heraus, dass viele deutlich schlechter abgeschnitten haben, als sie selbst nach dem Test erwartet hätten – offenbar hat also oft der subjektive Eindruck getrogen. Denn natürlich hat das College Board viel Arbeit investiert, damit der digitale SAT genauso schwer oder leicht ist wie die analoge Version. Das sieht man unter anderem daran, dass die Punkteskala gleich bleibt und somit auch eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet sein soll.

Dies wird bei verkürzter Testdauer vor allem über die Methode des „adaptive testing“ erreicht, also die Anpassung des Schwierigkeitsgrades nach dem ersten Modul. Wer in die höhere Schwierigkeitsstufe gelangen möchte, muss gleich zu Beginn „voll da“ sein und möglichst wenig Fehler machen, denn ansonsten kommt man gar nicht erst in den Bereich mit den Aufgaben, die die volle Punktzahl bringen. Dies könnte bei einigen für Nervosität sorgen. Wie man damit am besten umgeht, erläutern die TestPrep-Experten unseres Partners Arborbridge. Außerdem ist klar: Wenn es insgesamt weniger Fragen sind, dann kostet jede falsch beantwortete Frage auch deutlich mehr Punkte. Um also eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, muss man strategisch ein bisschen anders an den digitalen Test herangehen als früher.

USA-Bewerbung: Tipps zum Ausfüllen der Common Application

Wer sich in den USA um die Zulassung zum Bachelorstudium bewirbt, kommt häufig an der sogenannten „Common Application“ nicht vorbei.

Die Common Application ist ein gemeinsames Online-Bewerbungsportal für die Zulassung an mehr als 900 Colleges und Universitäten – darunter die meisten Hochschulen, die aus den einschlägigen Rankings bekannt sind. Das Gute daran: Viele Angaben müssen nur einmalig gemacht werden und können dann an zahlreiche Hochschulen gleichzeitig verschickt werden. Das spart Arbeit und Zeit.

Arbeit und Zeit kostet das Ausfüllen dennoch, denn die Common Application ist ziemlich komplex und noch dazu auf amerikanische Verhältnisse zugeschnitten, so dass Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland bei manchen Feldern oft nicht genau wissen, was sie da eigentlich eintragen sollen. Hilfe beim Ausfüllen der Common Application ist deshalb fester Bestandteil der Studienberatung von CONSULT US.

Ausfüllhilfe zum Download

Die CONSULT US Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ausfüllen der Common Application 2021-22 gibt es ab sofort hier zum kostenlosen Download (PDF, 7MB). Ich hoffe, sie hilft möglichst vielen, die typischen Fehler zu vermeiden und sich den US-Unis bestmöglich zu präsentieren!

Ausfüllanleitung hier kostenlos downloaden (PDF-Datei, 7MB).

Im Juli: USA-Vortrag von CONSULT US auf virtueller Bildungsmesse

Das Messegeschäft zählt zu den großen Leidtragenden des Corona-Lockdowns. Leider betrifft das auch die Bildungsmessen zum Studium im In- und Ausland, die allesamt abgesagt werden mussten. Aber Not macht erfinderisch: Am 17. Juli 2020 veranstaltet der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) von 13:00 bis 16:00 Uhr seine erste virtuelle Messe zum Thema „Studieren Weltweit“. Die Expertinnen und Experten vom DAAD sowie Studierende, die bereits im Ausland waren, beraten online zu Themen wie „Ein Jahr ins Ausland“, „Praktikum im Ausland“, „Erasmus+“, „Auslands-Bafög“ oder „Master-Abschluss im Ausland“. Außerdem gibt es ein Vortragsprogramm, bei dem auch CONSULT US vertreten sein wird: „Studieren in den USA: Das musst du beachten“ (15:10-15:55 Uhr). Die Teilnahme ist kostenlos, ich bin gespannt auf dieses Experiment! Weitere Informationen zur virtuellen Messe hier.

Als Freemover in die USA: Die ultimative Uni-Liste

Als „Freemover“ werden Studierende bezeichnet, die nicht im Rahmen eines Austauschprogramms an eine Partneruniversität der eigenen Hochschule gehen, sondern sich ein oder zwei Auslandssemester selbstständig organisieren und finanzieren. Grund ist meistens, dass die Partnerunis nicht attraktiv genug sind oder keine passenden Angebote für bestimmte Fächer haben. Innerhalb Europas ist die Auswahl aufgrund der vielen Erasmus-Partnerschaften meistens groß genug, aber wer ein Austauschsemester in den USA verbringen will, ist mit den Möglichkeiten, die die eigene Uni bietet, oft nicht zufrieden. Hier heißt es: selber suchen (und selber bezahlen).

In 5 Schritten als Freemover in die USA

Im Rahmen der DAAD-Kampagne studieren weltweit: ERLEBE ES! hat Julia Kanning kürzlich eine hervorragende Anleitung gepostet, wie man bei der Organisation und Finanzierung eines Freemover-Studiums in den USA am besten vorgeht: In 5 Schritten als Freemover in die USA. Julia hat selbst als Freemover ein Semester an der Michigan State University verbracht und macht aktuell noch ein Praktikum in Washington DC. Sie weist unter anderem darauf hin, dass der neudeutsche Begriff „Freemover“ in den USA unbekannt ist und solche Gaststudierenden dort als „visiting students“ bezeichnet werden. Und dass ein Aufenthalt als „visiting student“ – also ohne eine Austauschvereinbarung mit der deutschen Heimathochschule – bei weitem nicht an allen US-Unis möglich ist.

Was in Julias Artikel noch fehlt ist eine Liste mit US-Universitäten, die prinzipiell offen sind für „visiting students“ aus dem Ausland. Und hier gibt es doch etliche, zum Teil sehr renommierte Hochschulen, die explizit ein „Visiting Student Program“ anbieten, darunter auch viele Unis der Ivy League und ähnlichen Kalibers. Klar ist natürlich, dass die Anzahl der Plätze begrenzt ist und dass gerade bei den namhaften Unis eine große Konkurrenz darum herrscht. Hier ist die Bewerbung deshalb sehr aufwändig, und neben hervorragenden Noten und Gutachten muss eine überzeugende fachliche Begründung her. An anderen, weniger selektiven Hochschulen ist es hingegen viel einfacher, einen Platz zu bekommen – es genügt das Erfüllen der Mindestanforderungen.

Die Liste: Universitäten für Free Mover in den USA

Hier nun also eine Liste von US-Hochschulen, die explizit ein Programm für „International Visiting Students“ aufgelegt haben. Ich denke, da ist für jeden und jeden etwas dabei. Die Bewerbung läuft direkt über die jeweilige Uni, manchmal auch über Agenturen in Deutschland, die Studierende dorthin vermitteln. Ich biete auch gerne eine Beratung dazu an. Übrigens: Auch wenn eine US-Universität kein solches Programm anbietet, ist keinesfalls ausgeschlossen, dass ein Gastaufenthalt möglich ist. Manchmal ist es dann nötig, sich regulär als „Transfer Applicant“ (Studienwechsler) zu bewerben, zum Beispiel über die Common App for Transfer. Einfach mal eine E-Mail an International Admissions schreiben und fragen. Viel Erfolg!

University of Arkansas
Visiting Student Program
https://international-students.uark.edu/visiting-students/index.php

Boston College
Visiting Students
https://www.bc.edu/content/bc-web/schools/wcas/sites/information-for/visiting-students.html.html

Boston University
Visiting Students
https://www.bu.edu/admissions/apply/additional-applicants/visiting/

Brown University (Rhode Island)
Visiting Student Program
https://admission.brown.edu/visiting-student-program

California State University – East Bay
Visiting Student Program
https://www.csueastbay.edu/alp/programs/visiting-student.html

University of California – Berkeley
Global Access Programs
https://extension.berkeley.edu/international/

University of California – Davis
Global Study Program
https://globalstudy.ucdavis.edu/

University of California – Los Angeles (UCLA)
Study Abroad at UCLA
http://international.uclaextension.edu/study-abroad/

University of California – San Diego
University & Professional Studies Program
https://extension.ucsd.edu/international-programs/university-and-professional-study-abroad?vAction=universityprofessionalstudies

University of California – Santa Barbara
University Immersion Program
https://professional.ucsb.edu/university-immersion-program

University of Cincinnati (Ohio)
Visiting Student Program (VSP)
https://www.uc.edu/international/services/future/vsp.html

Colgate University (Upstate New York)
Visiting Students (max. 1 Semester)
https://www.colgate.edu/admission-aid/apply/transfer-other-applicants

Columbia University (New York, Manhattan)
Visiting Student Program
http://www.studentaffairs.columbia.edu/admissions/applications/visiting.php

University of Dayton (Ohio)
Visiting Students
https://udayton.edu/international/isss/visiting_students_scholars/index.php

University of Denver
Visiting International Students
https://www.du.edu/abroad/exchange-students.html

Drew University (New Jersey)
Special and Visiting Students
http://www.drew.edu/continuing-education/about-us/non-matriculation-programs/

Duke University (North Carolina)
Visiting International Student Program (VIS)
https://globaled.duke.edu/vis

Harvard University
Visiting Undergraduate Students Program
https://college.harvard.edu/admissions/apply/visiting-undergraduate-students

Hawai’i Pacific University
Visiting Students
https://www.hpu.edu/undergraduate-admissions/international/visiting.html

Hofstra University (New York, Long Island)
Visiting Students
https://www.hofstra.edu/sfs/financialaid/financialaid_visiting_comp.html

Johns Hopkins University (Baltimore)
Visiting Students
https://apply.jhu.edu/visiting-and-exchange-students/

Kent State University (Ohio)
Exchange and Visiting Student Program
https://www.kent.edu/globaleducation/exchange-and-visiting-student-programs

University of Maine
Visiting Students
https://umaine.edu/international/international-admissions/visiting/

University of Miami (Florida)
Miami Semester
https://www.dcie.miami.edu/credit-degree-programs/miami-semester/index.html

Michigan State University
American Semester Program
https://americansemester.isp.msu.edu/interested-students/

University of Minnesota
GO Minnesota Undergraduate Semester
https://gominnesota.umn.edu/programs/undergraduate-semester

Mount Holyoke College (Massachusetts, nur Frauen)
Visiting International Students
https://www.mtholyoke.edu/admission/international/vis

The New School (New York, Manhattan)
Visiting Students
https://www.newschool.edu/international-affairs/visiting-students/

New York University (NYU)
Fall in NY / Spring in NY
https://www.nyu.edu/admissions/visiting-students.html

Northwestern University (Chicago)
International Non-degree Special Student Program
https://sps.northwestern.edu/non-degree-special-student/ndss-international.php

University of Pennsylvania (Philadelphia)
International Guest Student Program
https://www.sas.upenn.edu/lps/undergraduate/igsp

San Diego State University
Semester at SDSU
https://ali.sdsu.edu/semester-at-sdsu-program

St. John’s University (New York, Queens)
Visiting Students
https://www.stjohns.edu/admission/other-programs/visiting-students

University of Wisconsin – Madison
Visiting International Student Program
https://visp.wisc.edu/

Yale University
Non-degree Students Program
http://admissions.yale.edu/non-degree-students-program

Stand: Januar 2022. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

consultUS auf den Horizon-Messen in Stuttgart und Münster

Hin und wieder engagiert mich der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) als Experte für das Studium in den USA. So auch wieder am vergangenen Wochenende in Stuttgart, wo in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle die HORIZON-Messe zur Studien- und Berufsorientierung stattfand.

Der DAAD war dort mit seiner Kampagne Studieren weltweit-ERLEBE ES! vertreten, die Abiturienten und Studierenden Lust auf ein Studium im Ausland machen und nützliche Informationen und Tipps bereitstellen will. Selbstverständlich geht es auch um die zahlreichen DAAD-Stipendien und andere Finanzierungsmöglichkeiten. Relativ neu sind zum Beispiel spezielle Förderprogramme für Studierende an Fachhochschulen und Lehramtsstudierende, die schon während des Studiums praktische Erfahrungen an Schulen im Ausland sammeln können.

Neben den zahlreichen persönlichen Beratungsgesprächen, die ich an den beiden Tagen mit Schülern und Eltern führen konnte, habe ich zwei USA-bezogene Vorträge zum Rahmenprogramm der Messe beigetragen:

  • Sprach- und Eignungstests für ein Bachelorstudium in den USA
  • Finanzierung eines kompletten Bachelorstudiums in den USA

Messe verpasst? Die gute Nachricht: Das Ganze gibt’s noch einmal am 14. und 15. März 2020 in Münster. (Update: verschoben auf 20./21. Juni wegen Corona-Virus). Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit dem tollen DAAD-Team und auf viele interessante Gespräche. Vielleicht sieht man sich!?

Kein US-Visum mehr ohne Preisgabe von Social Media-Konten

Die US-Regierung arbeitet leider weiter daran, dass junge Leute sich beim Auslandsstudium lieber für Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland oder die Niederlande entscheiden als für ein Studium in den USA. Nachdem vor ein paar Tagen bekannt wurde, dass die Gebühren für ein US-Studentenvisum auf teilweise mehr als 500 Euro steigen, werden ab sofort alle Antragssteller verpflichtet, ihre User-Namen für Social-Media-Profile sowie Telefonnummern und E-Mail-Adressen der letzten fünf Jahre anzugeben. Das bedeutet, dass diese Accounts und Adressen vor der Bewilligung eines Visums intensiv von den US-Behörden gescreent werden. Bisher wurden diese „background checks“ nur bei Antragstellern durchgeführt, die zuvor in Ländern waren, die von Terrororganisationen kontrolliert werden. Nun sind im Namen der nationalen Sicherheit alle betroffen.

Der Hintergrund dieser Maßnahme ist die Tatsache, dass sich in den USA ein Netzwerk aus dubiosen Agenturen, Sprachschulen und Community Colleges entwickelt hat, die als Einfallstor für illegale Einwanderung dienen: Es wird ein Studentenvisum ausgestellt, aber vor Ort müssen die vermeintlichen Sprachschüler oder Studierenden dann so gut wie keine Kurse belegen – sind aber mit dem Studentenvisum legal ins Land gekommen und können erstmal untertauchen. Da die Bildungsanbieter dieses Schlupfloch hauptsächlich über soziale Netzwerke und Whatsapp bewerben, erhoffen sich die US-Behörden aus dem Social-Media-Screening schon bei der Antragstellung Hinweise darauf, ob es sich um „ernsthafte“ Bewerber handelt oder ob die Studienabsicht nur vorgetäuscht ist. Wer im Vorfeld keinerlei Kontakte dieser Art hatte, wird selbstverständlich nicht behelligt. Heißt es. Aber die Vorstellung, dass US-Beamte unsere Social-Media-Aktivitäten der letzten fünf Jahre durchleuchten, dürfte trotzdem bei vielen eine Aversion auslösen.

Wichtig: Diese neue Regelung betrifft nicht das visumsfreie Reisen in die USA (bis zu 90 Tage für touristische/geschäftliche Zwecke), für das die meisten EU-Bürgerinnen und Bürger lediglich eine elektronische Einreiseerlaubnis (ESTA) benötigen. Es geht um diejenigen, die ein F-1 Visum für Studien- oder Sprachkursaufenthalte in den USA beantragen müssen.

Visum für USA-Studium: Gebühren werden drastisch erhöht

Schlechte Nachrichten für alle, die in den USA studieren, einen Sprachkurs belegen oder ein Praktikum machen möchten: Wie die US-Einwanderungsbehörde soeben mitgeteilt hat, werden ab dem 24. Juni 2019 die sogenannten SEVIS-Gebühren, die bei der Beantragung eines Visums in den relevanten Kategorien F und J zu entrichten sind, drastisch erhöht:

  • F-1 Visum (für Studium, Sprachkurs): aktuell 200, dann 350 US-Dollar
  • J-1 Visum (für Schüleraustausch, Praktikum, Studium): aktuell 180, dann 220 US-Dollar

Hintergrund: Die SEVIS-Gebühr wurde nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 eingeführt, um das neue „Student and Exchange Visitor Information System“ zu finanzieren – eine Datenbank, in der Informationen zu allen Ausländern erfasst werden, die für Schüleraustausch, Sprachkurs, Au Pair, Studium oder Praktikum in die USA kommen. (Die 9/11-Attentäter waren nämlich damals mit einem entsprechenden Visum eingereist und anschließend vom Radar der Regierung verschwunden – das sollte nicht noch einmal passieren.) Die Kosten für dieses Informationssystem hat die US-Regierung freundlicherweise den ausländischen Bewerbern aufgebürdet. Und nun wird die Gebühr erstmals seit 2008 wieder erhöht, und zwar kräftig.

Ein Studentenvisum für die USA kostet knapp 500 Euro

Wohlgemerkt ist die SEVIS-Gebühr zusätzlich zur eigentlichen Visumsgebühr (Konsulatsgebühr) zu bezahlen, die momentan umgerechnet 144 Euro beträgt (160 US-Dollar, Stand: 24. Mai 2019). Insgesamt kostet ein Studentenvisum für die USA also bald gute 450 Euro. Da man außerdem persönlich in einem US-Konsulat in Berlin, Frankfurt oder München vorstellig werden muss (meist eine reine Formalie), kommen für viele Antragsteller auch noch Reisekosten hinzu. Wer sich anschließend seinen Reisepass inklusive Visum per Kurierdienst zurücksenden lassen möchte (empfehlenswert), zahlt noch einmal 18 Euro extra. Insgesamt dürften damit die meisten Antragsteller um die 500 Euro und mehr für das F-1 Visum zahlen.

Bei Studiengebühren von jährlich bis zu 55.000 Dollar mag das nicht weiter ins Gewicht fallen. Aber auch diejenigen, die für ein oder zwei Semester mit einem Stipendium in die USA gehen und vielleicht eher knapp bei Kasse sind, müssen diese Kosten tragen. Besonders ärgerlich ist es für alle, die nur für ein paar Wochen einen Sprachkurs in den USA machen wollen, denn auch dies erfordert häufig ein F-1 Visum und zieht die genannten Gebühren nach sich. Da kostet dann das Visum so viel wie eine ganze Woche Sprachkurs! Hier kann man nur dazu raten, beim Sprachkurs unter 18 Stunden pro Woche zu bleiben, denn dann ist der Kurs nicht visumspflichtig. Deutsche Staatsbürger können ihn im Rahmen des visumsfreien Reisens (Visa Waiver Program) absolvieren, für das lediglich eine elektronische Einreiseerlaubnis (ESTA) erforderlich ist, die 14 Dollar kostet.

Die neuen SEVIS-Gebühren gelten ab dem 24. Juni 2019. Wer also das I-20-Formular von der Uni oder der Sprachschule bereits erhalten hat, sollte seine SEVIS-Gebühr unbedingt vor diesem Stichtag bezahlen, auch wenn der Konsulatstermin erst im Juli oder August ist.

Kurz erklärt: Was sind High School Transcripts?

Bei einer Bewerbung für ein Studium an Colleges und Universitäten in den USA – oder zum High School-Besuch – werden stets sogenannte „high school transcripts“ verlangt, mitunter auch als „secondary school transcripts“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um nichts anderes als die Schulzeugnisse aus der High School-Zeit, das heißt seit einschließlich Klasse 9.  Diese Zeugnisse werden im US-Sprachgebrauch „transcripts“ genannt, weil es sich um eine „Abschrift“ aus dem elektronischen Schülerregister handelt. Ein typisches US-Transcript besteht aus einer einzigen eng bedruckten Seite, auf der untereinander alle belegten Kurse von Klasse 9 bis Klasse 12 mit Noten aufgeführt sind. Hier ein Beispiel für ein Transcript.

Wer in Deutschland, Österreich oder der Schweiz zur Schule geht, hat naturgemäß ein solches Transcript nicht, weil unsere Zeugnisse anders aussehen. Das ist aber kein Grund zur Sorge, denn was die US-Unis sehen wollen, ist ja eine Dokumentation der schulischen Leistungen, in welcher Form diese auch immer dargestellt sind. Einzureichen sind also alle Halbjahres- und Jahreszeugnisse seit einschließlich Klasse 9 sowie – falls bereits vorhanden – das Abitur- oder Maturitätszeugnis. Alles sowohl im deutschen Original als auch in englischer Übersetzung. Wichtig dabei zu beachten:

  • Die Kopien der deutschen Zeugnisse und die englischen Übersetzungen müssen in der Regel direkt von den Schulen verschickt werden, die die Zeugnisse ausgestellt haben – also nicht von den Studienbewerbern selbst! Ansonsten gelten die Dokumente nicht als „official“ und glaubwürdig. Das Versenden kann entweder auf elektronischem Wege oder per Post geschehen.
  • Die englischen Übersetzungen müssen ebenfalls offiziell sein, das heißt in der Regel von einem professionellen Übersetzer stammen, der gerichtlich autorisiert ist, beglaubigte Urkundenübersetzungen anzufertigen. Selbst erstellte Übersetzungen werden nicht akzeptiert – es sei denn, die Schule setzt ihren Stempel darunter.
  • Die amerikanische High School umfasst die Schuljahre 9 bis 12. Analog dazu müssen also auch Bewerber aus dem Ausland alle Zeugnisse aus dieser Zeit einreichen, auch wenn – wie in Deutschland – die Klassen 9 und 10 für die Abiturnote überhaupt keine Rolle spielen.

ConsultUS verfügt über jahrelange Erfahrung im Erstellen und Versenden von englischen Übersetzungen deutscher Schulzeugnisse und ist als Mitglied der International Association of College Admissions Counseling, der mehr als 1.000 amerikanische und kanadische Hochschulen angehören, ein bevorzugter Partner der Zulassungsstellen. Gerne erstellen wir beglaubigte englische Übersetzungen Ihrer Zeugnisse und beraten Sie zum korrekten Versand. Mehr dazu hier. Für ein unverbindliches Angebot senden Sie Ihre Dokumente bitte gut lesbar eingescannt an translate@transcripts-usa.de oder rufen Sie uns an, um alles Weitere zu besprechen: +493044705285.

Im Vergleich: Studieren in England oder USA

Wer nach dem Abitur in den USA studieren möchte, interessiert sich oft alternativ auch für ein Studium in England, Irland oder Schottland. Englisch wird überall gesprochen, und sowohl Großbritannien als auch die USA verfügen über viele exzellente Universitäten mit attraktiven Studiengängen. Da fällt die Entscheidung manchmal nicht leicht. Deshalb ist es wichtig, die Unterschiede zwischen dem Bachelorstudium in USA und UK zu kennen.

Nur ein einziges Fach studieren oder Studium Generale?

Was viele nicht wissen: Die Wahl zwischen einem Bachelorstudium in den USA und einem Bachelorstudium in Großbritannien ist nicht nur eine Wahl zwischen verschiedenen Ländern, Kulturen und American English vs. British English, sondern auch eine  Wahl zwischen unterschiedlichen Inhalten des Studiums. Denn während in Großbritannien (genau wie in Deutschland) das Studium eines bestimmten Fachs im Vordergrund steht, ist ein Bachelorstudium in den USA viel weiter gefasst und enthält neben einer fachlichen Spezialisierung auch eine Art Studium Generale mit Kursen aus vielen verschiedenen Fachrichtungen. Dahinter steht die sogenannte Liberal Arts-Philosophie.

Wer also nach dem Abitur schon genau weiß, welches Studienfach es sein soll, ist an britischen Universitäten wahrscheinlich besser bedient. Denn hier vertieft man sich in ein einziges Fach und schaut wenig nach rechts und links. Wer sich hingegen noch nicht sicher ist und erst verschiedene Fächer ausprobieren oder kombinieren will oder generell an einer breiteren Bildung interessiert ist, findet an vielen US-Universitäten die idealen Bedingungen dafür.

Zum Kennenlernen: Sommerkurse in England und den USA

Dieser grundsätzliche Unterschied lässt sich gut am Beispiel von Sommerkursen illustrieren, die von Universitäten auf beiden Seiten des Atlantiks für Schüler und Studierende angeboten werden. Der Besuch eines solchen Kurses – auch „Summer Sessions“ oder „Summer School“ genannt – ist übrigens eine tolle Möglichkeit, erste Campusluft zu schnuppern, junge Leute aus aller Welt zu treffen und herauszufinden, welche Variante des Studiums besser zu den eigenen Interessen passt.

Nehmen wir als Beispiel das Kursprogramm von Oxford Summer Courses, einem britischen Anbieter mit Standorten in Oxford, Cambridge und London. Die Organisation wurde vor zehn Jahren von zwei Oxford-Absolventen gegründet und bietet seitdem jedes Jahr im Sommer Schülern, Abiturienten und Studenten zwischen 9 und 24 Jahren die Möglichkeit, im Rahmen von 2-wöchigen Kursen die Eliteuniversitäten Oxford und Cambridge kennenzulernen. Seit kurzem vermittelt Oxford Summer Courses auch Plätze im „Pre-Collegiate International Institute“, einem Sommerprogramm für 14 bis 17-jährige an der bekannten Stanford University in Kalifornien. An diesen beiden Programmen lassen sich die Unterschiede im Studium England vs. USA gut zeigen.

Stanford: Interdisziplinäre Workshops

Das Prinzip des US-Bachelorstudiums, zunächst ein oder zwei Jahre lang Kurse aus ganz verschiedenen Fächern zu belegen, bevor man sich ab dem zweiten oder dritten Jahr für ein oder zwei Hauptfächer entscheidet, findet sich im Sommerprogramm von Stanford perfekt wieder. Denn die Teilnehmer belegen hier nicht zwei Wochen lang ein einziges Fach, sondern arbeiten fächerübergreifend in halbtägigen Workshops gemeinsam an einer Vielzahl von Themen aus den Bereichen Naturwissenschaft, Technik, Geisteswissenschaft, Kunst und Leadership. Der Kurs bietet somit die Möglichkeit, ein vorhandenes Interesse bestätigt zu finden oder ganz neue faszinierende Fächer und Fragestellungen zu entdecken. Näheres dazu hier.

Das Programm liefert überdies einen guten Einblick in das typisch amerikanische College-Leben, denn die Teilnehmer wohnen auch auf dem Stanford-Campus und nutzen die verschiedenen Einrichtungen der Hochschule. Anders als an Universitäten in Europa ist ein US-Campus meistens eine kleine Welt für sich, getragen vom Engagement der Studenten und voller Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Oft müssen US-Studenten den Campus gar nicht verlassen, denn Einkaufsmöglichkeiten, Sporteinrichtungen, Cafés, Konzerte und Kino befinden sich direkt auf dem Hochschulgelände.

Oxford und Cambridge: Vertieftes Fachstudium

Bei den Sommerkursen an den Universitäten Oxford und Cambridge hingegen geht es darum, sich zwei Wochen lang vertieft mit einem einzigen Fach zu befassen. Neben klassischen Schul- und Studienfächern zählen dazu je nach Altersgruppe auch innovative Fächer wie Robotik, Marketing & Social Media oder Kreatives Schreiben. Der Unterricht findet in kleinen Gruppen und den sogenannten „Tutorials“ statt, für die Oxford und Cambridge berühmt sind: Gespräche im kleinsten Kreis mit maximal drei Studierenden und der Lehrkraft. Wo es also an Stanford in die Breite geht, geht es in Großbritannien in die Tiefe. Näheres dazu hier.

Auch das Studienumfeld ist ein anderes: Jahrhundertealte Universitäten in wunderschönen historischen Städten bieten ein tolles Ambiente, um sich vertieft mit einem Fachgebiet zu beschäftigen, für das man sich begeistert. Auch hier sind die Kursteilnehmer in Wohnheimen auf dem Campus untergebracht und können die Uni-Atmosphäre in sich aufsaugen. Aber wo der US-Campus eine Welt für sich ist, sind die britischen Unis viel stärker mit den umgebenden Städten verbunden. Für Studenten in Großbritannien ist es völlig natürlich, ihre Freizeit auch außerhalb der Uni zu verbringen und die Shops, Kinos, Konzerte und Cafés in der Stadt zu erkunden. Auch in dieser Hinsicht gibt ein Sommerkurs in Oxford oder Cambridge einen guten Vorgeschmack auf das richtige Studium an einer führenden britischen Universität.

Wo immer es auch hingeht – USA oder Großbritannien, Sommerkurs oder Vollstudium – ein Studium im Ausland lohnt sich immer, für die akademische wie für die persönliche Entwicklung. Denn neben den Studieninhalten sind es immer auch die kulturellen Lernerfahrungen und vor allem die Kontakte zu anderen motivierten Schülern und Studierenden aus aller Welt, die für das weitere Vorankommen von unschätzbarem Wert sind. Stanford oder Oxford im Sommer – ich selbst wüsste nicht, wie ich mich entscheiden würde. Zum Glück bietet die Schul- und Studienzeit genügend Sommer, um beides zu machen!

Interesse?

consultUS bietet Information, Beratung und Hilfe bei der Anmeldung zu allen genannten Programmen von Oxford Summer Courses. Einfach anrufen (030-44 70 52 85) oder E-Mail schreiben an info [at] consultUS [punkt] org.

Fotos (c) Oxford Summer Courses. Used by permission.

Für Eilige: US-Bachelorabschluss in nur zwei Jahren

Ein Bachelorstudium in den USA dauert normalerweise vier Jahre. Entweder man studiert die kompletten vier Jahre an einer Universität oder man besucht zunächst zwei Jahre lang ein Community College und wechselt anschließend auf eine Universität, um dort nach zwei weiteren Jahren den Bachelortitel zu erwerben. Dieses „2+2-Modell“ ist bei amerikanischen und ausländischen Studierenden äußerst beliebt, nicht zuletzt aufgrund der finanziellen Ersparnis, da das Studium an einem Community College weitaus weniger kostet. Außerdem bietet das Transfer-Modell die Möglichkeit, bei guten Leistungen auch an namhaften Universitäten angenommen zu werden, auf die man es direkt nach der Schule vielleicht nicht geschafft hätte.

Mit 19 oder 20 den Bachelor in der Tasche

Aber 2+2 muss nicht immer 4 heißen, es geht auch schneller: Mit seinem High School Completion Plus-Programm bietet das Seattle Central College im US-Staat Washington (Foto, Mitte) leistungsstarken Schülern die Möglichkeit, diesen 2+2-Weg bereits früher einzuschlagen, nämlich schon während der Schulzeit. Anstatt also erst nach dem Abitur mit dem Bachelorstudium in den USA zu beginnen, können Teilnehmer dieses Programms bereits die 11. und 12. Klasse am Community College verbringen und gleichzeitig einen amerikanischen High School-Abschluss und einen Associate-Abschluss erwerben! Im Anschluss kann es direkt an einer Universität weitergehen, wo es dann nur noch zwei Jahre sind bis zum Abschluss. Das heißt: Mit 19 oder 20 Jahren hat man den Bachelor in der Tasche! Und zwar nicht von irgendeiner No-Name-Universität, sondern zum Beispiel von der weltbekannten University of Washington, die nur wenige Blocks von Seattle Central College entfernt liegt.

Weniger Studiengebühren zahlen

Das Ganze spart nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld, wie ein Kostenvergleich zeigt (aufgeführt sind jeweils nur die Studiengebühren; Lebenshaltungskosten müssen hinzugerechnet werden):

Durchschnittliche Studiengebühren für ein
Bachelorstudium an einer staatlichen US-Universität:

  1. Jahr: $25.000
  2. Jahr: $25.000
  3. Jahr: $25.000
  4. Jahr: $25.000
    =============
    Gesamt: $100.000

Studiengebühren für ein USA-Bachelorstudium
im Dual Degree-Programm des Seattle Central College:

  1. Jahr: $9.500 (11. Klasse, Seattle College, entspricht 1. Jahr Universität)
  2. Jahr: $9.500 (12. Klasse, Seattle College, entspricht 2. Jahr Universität)
  3. Jahr: $25.000 (Universität)
  4. Jahr: $25.000 (Universität)
    ==============
    Gesamt: $69.000

Das Seattle Central College liegt mitten in Seattle und wurde vor einigen Jahren von der Zeitschrift TIME Magazine zu einem der besten Community Colleges der USA gekürt. In den letzten drei Jahrzehnten hat die Hochschule rund 30.000 internationale Studenten aufgenommen und auf ihrem Weg begleitet. An dem High School Completion Plus-Programm haben bereits mehr als 20.000 amerikanische und internationale Schüler teilgenommen. Das College verfügt zudem über exzellente Kontakte zu weiterführenden Colleges und Universitäten. Die Unterbringung erfolgt zunächst bei Gastfamilien; ab 17 können die Teilnehmer dann auch in Apartments auf dem Campus wohnen. Das Mindestalter zum Programmbeginn (= Start der 11. Klasse) ist 16 Jahre.

Fragen zu diesem tollen Programm beantworte ich gerne und bin auch bei der Anmeldung behilflich. Kontakt telefonisch unter +49 30 44705285 oder per E-Mail unter info [at] consultUS [punkt] org.