Ab 2023: Der SAT-Test wird digital

silver magic keyboard

Das wurde aber auch Zeit: Ab März 2023 wird der SAT-Test, der für die Zulassung für ein Bachelorstudium an US-Universitäten benötigt wird, auf ein digitales Format umgestellt. Zunächst in den internationalen Testzentren, ab Frühjahr 2024 auch in den USA. Vorbei sind dann die Zeiten, in denen man beim Test ein Papierbüchlein vorgelegt bekommt und mit Bleistift Ovale auf einem Antwortbogen ausmalen muss. Künftig wird der Test am eigenen Laptop oder Tablet abgelegt, wie der Testveranstalter, das amerikanische College Board, kürzlich mitteilte. Die Organisation reagiert damit auf das nachlassende Interesse von Studienbewerbern am SAT – unter anderem weil der Konkurrenztest ACT bereits vor zwei Jahren auf digital umgestellt hat.

Was ist neu am digitalen SAT?

Mit der Umstellung auf das Computer-Format werden überdies zahlreiche Änderungen am SAT in Kraft treten, die dafür sorgen sollen, dass das Ablegen des Tests einfacher und weniger stressig ist. Hier die wichtigsten Änderungen gegenüber der aktuellen Version:

  • Der digitale SAT wird kürzer und dauert nur noch zwei Stunden (statt bisher drei).
  • Die einzelnen Texte zum Leseverständnis werden ebenfalls kürzer, und es muss pro Textpassage nur noch eine einzige Frage beantwortet werden. Außerdem bekommt man mehr Zeit pro Frage.
  • Der digitale SAT kann im Testzentrum am eigenen Laptop oder Tablet abgelegt werden. Dafür muss vor dem Testtermin die App Bluebook heruntergeladen und installiert werden.
  • Die Benutzung eines Taschenrechners wird für den kompletten Mathe-Abschnitt erlaubt (bisher nur für bestimmte Aufgaben).
  • Der Test wird „adaptiv“. Das bedeutet, dass zu Beginn der beiden Abschnitte jeweils ein Einführungs-Modul steht und anschließend der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben an die Leistung in diesem ersten Modul angepasst wird. Wer also bei den Einstiegsfragen schon Fehler macht, bekommt im weiteren Verlauf leichtere Aufgaben gestellt (die aber natürlich auch weniger Punkte einbringen).
  • Die Testergebnisse werden innerhalb weniger Tage verfügbar sein (anstatt wie bisher nach zwei Wochen).
  • Es wird zwei zusätzliche Testtermine außerhalb der USA geben, so dass internationale Bewerberinnen und Bewerber endlich ebenso viele Möglichkeiten haben, den SAT abzulegen, wie Schülerinnen und Schüler in den USA.

Und was bleibt gleich?

  • Obwohl nun der eigene Computer benutzt wird, muss der SAT weiterhin zu festgelegten Terminen in speziellen Testzentren abgelegt werden – nicht von zu Hause aus!
  • Die Höchstpunktzahl wird weiterhin 1.600 Punkte betragen (800 Punkte pro Abschnitt).
  • Die Fragen in beiden Abschnitten werden weiterhin überwiegend im Multiple-Choice-Format sein, mit Ausnahme einiger weniger Aufgaben im Mathe-Teil.
  • Wer wegen nachgewiesener Lernbehinderungen einen Nachteilsausgleich („accommodations“) benötigt, kann diesen auch weiterhin beantragen.

Wird der digitale SAT-Test leichter?

Die Ergebnisse der ersten Pilotstudien zeigen, dass viele Probanden den digitalen Test tatsächlich als leichter empfunden haben: Er dauert nur zwei Stunden, es gibt mehr Zeit pro Frage, Taschenrechner ist erlaubt und so weiter. Gleichzeitig stellt sich aber heraus, dass viele deutlich schlechter abgeschnitten haben, als sie selbst nach dem Test erwartet hätten – offenbar hat also oft der subjektive Eindruck getrogen. Denn natürlich hat das College Board viel Arbeit investiert, damit der digitale SAT genauso schwer oder leicht ist wie die analoge Version. Das sieht man unter anderem daran, dass die Punkteskala gleich bleibt und somit auch eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet sein soll.

Dies wird bei verkürzter Testdauer vor allem über die Methode des „adaptive testing“ erreicht, also die Anpassung des Schwierigkeitsgrades nach dem ersten Modul. Wer in die höhere Schwierigkeitsstufe gelangen möchte, muss gleich zu Beginn „voll da“ sein und möglichst wenig Fehler machen, denn ansonsten kommt man gar nicht erst in den Bereich mit den Aufgaben, die die volle Punktzahl bringen. Dies könnte bei einigen für Nervosität sorgen. Wie man damit am besten umgeht, erläutern die TestPrep-Experten unseres Partners Arborbridge. Außerdem ist klar: Wenn es insgesamt weniger Fragen sind, dann kostet jede falsch beantwortete Frage auch deutlich mehr Punkte. Um also eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, muss man strategisch ein bisschen anders an den digitalen Test herangehen als früher.

Wegen Corona: Bei diesen US-Unis muss 2020 kein SAT eingereicht werden

Die University of California hat im April den Anfang gemacht, inzwischen haben mehr als 100 weitere Colleges und Universitäten nachgezogen: Weil es in diesem Jahr wegen der Covid-19-Pandemie vielerorts sehr schwierig ist, die vorgeschriebenen Studieneignungstests SAT und ACT (mehrfach) abzulegen, akzeptieren immer mehr US-Unis ausnahmsweise auch Bewerbungen ohne ein entsprechendes Testergebnis. Dies gilt auch für Studienbewerber aus dem Ausland!

Coronakrise verstärkt den Trend zu „test-optional admission“

Der Ansatz, es den den Bewerbern freizustellen, ob sie ein Ergebnis aus SAT oder ACT einreichen möchten, wird als „test-optional policy“ bezeichnet. Wer kein Testergebnis abliefern möchte, soll dadurch keinen Nachteil bei den Zulassungschancen haben. Es wird dann eben stärker auf die Schulnoten und andere Komponenten der Bewerbung geachtet. Bereits vor Corona gab es unter US-Hochschulen einen Trend, diese Tests nicht mehr zwingend zu verlangen, denn an ihrer Aussagekraft bestehen begründete Zweifel. Bislang hielt jedoch die Mehrzahl der US-Unis weiter daran fest. Dass jetzt aufgrund der Ausnahmesituation auch Verfechter der Tests zumindest vorübergehend darauf verzichten oder diese Situation nutzen, um ihre bisherigen Verfahren auf den Prüfstand zu stellen, zeigt dass es weiter in Richtung „test-optional“ gehen wird.

Die folgende Tabelle zeigt die amerikanischen Colleges und Universitäten, die als Reaktion auf Covid-19 vorübergehend oder dauerhaft keine Testergebnisse aus SAT oder ACT verlangen (Stand: 24. Juni 2020). Nicht aufgeführt sind die US-Hochschulen, die bereits vorher eine „test-optional policy“ umgesetzt hatten. Eine aktuelle Liste dieser Hochschulen gibt es auf der Webseite der Organisation FairTest.

Wichtig: „Test-optional“ ist nicht gleich „test-blind“

Dass SAT- oder ACT-Ergebnisse für die kommende Bewerbungsrunde und zum Teil darüber hinaus nicht verlangt werden, heißt natürlich nicht, dass man nicht trotzdem welche einreichen kann. Auf fast allen unten verlinkten Uni-Webseiten findet sich der Hinweis, dass Bewerber, die über SAT/ACT-Ergebnisse verfügen, diese gerne einreichen dürfen, und dass die Punktzahlen bei der Zulassungsentscheidung durchaus berücksichtigt werden. „Test-optional“ bedeutet also nicht, dass SAT/ACT überhaupt keine Rolle mehr spielen! Das wäre „test-blind“ (gibt es auch, aber selten, z.B. Caltech). Wer also gute oder sehr gute Ergebnisse in SAT oder ACT erzielt hat, kann der eigenen Bewerbung damit weiterhin einen positiven Kick geben.

Außerdem noch der Hinweis, dass die „test-optional“-Regelungen sich bei ausländischen Bewerbern nicht auf den Nachweis der Sprachkenntnisse beziehen. Ein Englischtest muss nach wie vor abgelegt werden, auch wenn SAT oder ACT nicht nötig sind. Die meisten Unis akzeptieren die Englisch Tests TOEFL oder IELTS sowieso zunehmend auch den Duolingo Test. Vom TOEFL gibt es derzeit eine At-Home-Variante, die zuhause abgelegt werden kann.


HochschuleRegelung laut WebsiteLink
Albion CollegeTest-optional for students applying for fall 2020How is COVID-19 Affecting Admission?
Alfred UniversityTest-optional for spring and fall 2021 „Test Scores“ (opens in a new tab)“>Siehe „Requirements“ > „Test Scores“
Alma CollegeSuspended SAT/ACT requirements for traditional first-year students between April 1, 2020 and September 30, 2021Admissions & Aid page
Amherst CollegeTest-optional for applicants for the first-year class during the 2020-21 admission cycle
The college has communicated with high schools, letting them know students will not be penalized in admissions for school closures, pass-fail grading, or other similar changes made in response to Covid-19
Amherst announcement
Amherst admissions site
Anderson UniversityTest-optional effective immediatelyAnderson announcement
Babson CollegeTest-optional for students applying for entry in fall 2021
English proficiency exams for non-native English speakers are still required; students can request waiver
Babson announcement
Baylor UniversityTest-optional for 2021Press release
Bentley UniversityTest-optional for Fall 2021 and Spring 2022First-year applicants
Bethany CollegeTest-optional for fall 2020Bethany announcement
Boston CollegeTest optional for first-year applicants during the 2020-21 admission cycle.  
Test-optional policy for 2020-21
Boston UniversityTest-optional for first-year students applying for fall 2021 and spring 2022.
Applies to all undergraduate schools and colleges at BU and all scholarship programs.
BU announcement
BU admissions site
Brandeis UniversityTest-optional for applicants entering fall 2021 and beyondBrandeis Test-Optional Policy
Brown UniversityTest-optional for first-year applicants during the 2020-21 admission cycle. This change is for one year only.Brown announcement
Briar Cliff UniversityWaiving SAT/ACT score requirement for current high school seniorsBriar Cliff announcement
Buena Vista UniversityTest-optional for 2021Test-optional announcement
Bucknell UniversityTest-optional beginning in fall 2020 for a 5 year pilot program.Announcement
Butler UniversityTest-optional beginning fall 2021 and beyond. Some programs may still require standardized test scores.Test-optional admission
California Institute of Technology (Caltech)Two-year moratorium on SAT and ACT requirements (test-blind)Caltech announcement
California State UniversityAll 23 CalState campuses: No SAT/ACT requirements for the academic year 2021-2022High School Guidance: Fall 2021 Prospective First-Time First-Year Students
Carleton CollegeAdopting a one-year test-optional policy for first-year applicants applying for admission for entry in Fall 2021Criteria for admission
Carnegie Mellon UniversityTest-optional policy for one year, removing the SAT/ACT standardized testing requirement for first-year Fall 2021 applicants.Carnegie Mellon announcement
Case Western Reserve UniversityTest-optional for students entering fall 2021CWRU announcement
Centre CollegeTest-optional for 2021, 2022, and 2023 admission cyclesCentre announcement
Claremont McKenna CollegeAdopting a one-year test-optional policy for all first-year students applying for admission in Fall 2021CMC announcement
Clarkson UniversityOne-year test-optional policy for all first-year students applying for admission in Fall 2021Clarkson announcement
Coastal Carolina UniversityTest-optional for fall 2021 applicants with a minimum 3.5 high school GPACCU announcement
College of CharlestonTest-optional for fall 2021. The pilot program will be evaluated next summer and a determination on whether or not to continue it will be made for the next admissions cycle.News release
College of Coastal GeorgiaTest-optional for summer and fall 2020Announcement
Colgate UniversityTest-optional for students entering fall 2021Colgate announcement
College of WoosterTest-optional for fall 2021 entering class and beyondWooster announcement
Columbia UniversityTest-optional for first year applicants to Columbia College and Columbia Engineering 2020-2021 admission cycle.Revised Testing Policy for 2020-2021 application cycle
The Cooper UnionTwo-year test-optional pilot program for students entering fall 2021 and fall 2022Applying to Cooper Union
Cornell UniversityTest-optional for 2021 applicantsAnnouncement
Dartmouth CollegeOne-year suspension of the university’s standardized testing requirement for candidates seeking undergraduate admission in 2021Dartmouth admissions blog
Davidson CollegeTest-optional for a three-year period, beginning with students entering fall 2021Davidson announcement
Drury UniversityTest-optional school, beginning with applications for fall 2021 and beyond. Test-optional applicants will have an additional 250 to 500-word essay as part of the scholarship and award process.Drury announcement
Duke UniversityOne-year test-optional policy for students applying for admission to the first-year undergraduate class in the 2020-21 admissions cycle.Duke statement
Eckerd CollegeTest-optional for two-year pilot program (fall 2021 – fall 2022)Announcement
Elon UniversityTest-optional beginning in fall 2021 in a three-year pilot programPress release
Fordham UniversityTest-optional for two-year period beginning with the fall 2021 classAnnouncement
Franklin CollegeTest-optional for current high school seniors for the remainder of the 2019-20 school yearFranklin announcement
Georgetown UniversityGeorgetown will be „flexible“ and fully consider applications from students who encounter difficulties completing standardized tests and are thus unable to provide SAT or ACT scores.Covid-19 admissions update
Gonzaga UniversityTest-optional for students applying for college admission for fall 2021. Gonzaga announcement
Grand Valley State UniversityTest-optional for fall 2021Undergraduate admissions requirements (under „Freshman requirements“)
Greenville UniversityTest-optional for 2021 and beyondPress release
Hamilton CollegeTest-optional for 2021-2022 academic yearHamilton announcement
Harvard UniversityTest-optional for the 2020-21 admissions cycle. „Harvard College will allow students to apply for admission to the Class of 2025 without requiring standardized test scores.“Admission application considerations
Haverford CollegeTest-optional for first-year and transfer applicants for a three-year trial beginning with students entering fall 2021Haverford admissions blog announcement
University of Illinois Urbana-ChampaignTests optional for fall 2021 freshman applicantsAnnouncement
Indiana University BloomingtonTest-optional beginning in 2021About test-optional admissions
IUPUITest-optional beginning 2021 and beyondAdmissions page (under „Regarding the SAT or ACT exam“)
Johns Hopkins UniversityOne-year test-optional policy for the Class of 2025 (students applying for entry in the fall of 2021)Standardized test information
Kenyon CollegeAdopting a one-year test-optional policy for all students applying for admission in fall 2021Standardized testing at Kenyon
Limestone CollegeTest-optional for students entering fall 2020. Students who have SAT and ACT scores are still encouraged to submit them.Limestone announcement
Loyola Marymount UniversityTest-optional for fall 2021 applicantsLMU announcement
Loyola University New OrleansTest-blind starting in fall 2021.Announcement
Macalester CollegeBeginning with the fall 2021 admission cycle, submission of ACT or SAT test results is optional.Standardized testing policy
Mansfield UniversityTest-optional for students entering fall 2020. Admitted students who did not submit SAT/ACT scores (1) may need to take placement tests during orientation and (2) eligible for a narrower range of merit awards.Mansfield announcement
McMurry University (TX)Test-optional for fall 2020McMurry announcement
Mercer UniversityTest-optional for first-year applicants for summer or fall 2020First-Year Admissions
Middlebury CollegeTest-optional policy for at least 3 years, through fall 2023, on a trial basisMiddlebury announcement
Millersville UniversityExpanding its test-optional policy (previously limited to local residents) to all students entering fall 2020Millersville Test-Optional FAQ page
MITSAT Subject Tests no longer used in undergraduate admissionsMIT announcement
NCAA Eligibility CenterWaiving SAT/ACT requirement for student-athletes entering Division I and II colleges in the 2020-2021 academic year (applies only to students graduating in spring/summer 2020).
The Eligibility Center will also adjust its approach to pass/fail grades received in spring/summer 2020 by students at all grade levels.
NCAA Eligibility Center COVID-19 FAQ

Announcement
Northeastern UniversityTest-optional for prospective students for the 2021-2022 academic year. Includes undergraduate and graduate students.Northeastern announcement
Northwestern UniversityTemporary test-optional policy for the 2020–2021 admission cycleNorthwestern announcement
Oberlin CollegeMoving to a test-optional model for the next three years starting with the 2020-2021 admissions cycle, and continuing as a pilot program through the 2022-2023 application year.Oberlin announcement
Oregon State UniversityTest-optional for undergraduates entering in fall 2021 and beyondOSU announcement
Penn State UniversityPenn State is making SAT/ACT score submissions optional for prospective students applying for summer or fall 2021 admission. Penn State news
Pepperdine UniversityTest-optional for undergraduate international students and US students studying outside of the United States for the 2021-2022 academic yearRevised Standardized Testing Policy
Pomona CollegeTest-optional for first-year and transfer students entering in fall 2021Pomona announcement
Princeton UniversityTest-optional for the 2020-2021 admission cycle. Applications without test scores will be considered complete. Covid-19 update
Purdue University NorthwestTest-optional for summer and fall 2020Admissions page
Rensselaer Polytechnic InstituteTest-optional for fall 2021 and spring 2022Announcement
Rhodes CollegeTest-optional for three years, which will serve as a pilot project to determine if the test-optional policy should continueRhodes announcement
Rice UniversityTest-optional for 2020-2021 applicantsRice announcement
Rochester Institute of TechnologyTest scores can be self-reported on application for fall 2020. Students admitted will be required to submit official scores if they enroll. Test-optional for some programs for fall 2020. Fall 2021 and beyond, RIT will be test-optional.Press release
Rutgers University – CamdenTest-optional for fall 2020Camden Undergraduate Admissions
Rutgers University – NewarkTest-optional for fall 2020 and fall 2021Newark Undergraduate Admissions
Rutgers University – New BrunswickTest-optional for fall 2020 and fall 2021New Brunswick enrollment FAQs
Saint Louis UniversityTest-optional for 2021-2022 academic year for most programsAnnouncement
Santa Clara UniversityTest-optional for a two-year period for first-year and transfer students beginning with students entering in fall 2021. Will reassess whether to reinstate the testing requirement after the two-year period.Santa Clara announcement
Scripps CollegeTest-optional for students entering in fall 2021 and beyondScripps announcement
Seattle UniversityTest-optional starting fall 2021SU announcement
Southern Methodist UniversityTest-optional for spring 2021 and fall 2021Undergraduate Temporary Test-Optional Policy
St. Edward’s UniversityTest-optional for undergraduate applicants for fall 2021 and beyondSt. Edward’s announcement
St. Olaf CollegeTest-optional for fall 2021 and beyondSt. Olaf announcement
St. Thomas Aquinas CollegeTest-optional for fall 2020STAC announcement
Stanford UniversityTest-optional for applicants during the 2020-2021 admission cycleIn response to Covid-19
Swarthmore CollegeTest-optional for applicants during the 2020-2021 and 2021-2022 cyclesSwarthmore announcement
Tennessee State UniversityTest-optional for fall 2020Announcement
Texas Christian UniversityTest-optional for students entering in fall 2021TCU announcement
The College of New JerseyTest-optional beginning with 2020-2021 admission cycle for a three-year period. Does not apply to the seven-year medical program or optometry program.Announcement
Trinity University (TX)Test-optional for a three-year period starting with applicants for fall 2021. Applicants can self-report unofficial test scores via applicant portal.Trinity announcement
Tufts UniversityTest-optional for all undergraduates for a three-year period, beginning with students entering fall 2021. Will determine whether to reinstate testing requirement at the end of the three-year period.Tufts announcement
Tulane UniversityTest-optional for students applying for a spot in the class entering fall 2021Tulane announcement and FAQ
University of California System (UC Berkeley, UCLA, UC San Diego etc.)Test-optional for 2021-2022. Test-blind for 2023-2024. UC aims to develop their own admissions test for California students by 2025.UC announcement
University of Central MissouriTest-optional beginning in fall 2020 for students with a 3.5 GPA or higher. Announcement
University of CincinnatiTest-optional for a two-year period starting with 2021 applicantsAnnouncement
University of ConnecticutTest-optional beginning with the 2021-2022 academic year for the next three admission cyclesPress release
University of the CumberlandsAdopting a test-optional policy for current and future applicants.Cumberlands announcement
University of Hawai’i at ManoaTest-optional for 2021-2022 academic years.Announcement
University of HoustonTest-optional for summer and fall 2020Admissions: Freshmen: No Test Score
University of LouisvilleTest-optional for spring 2021, summer 2021 and fall 2021ACT/SAT information
University of MiamiPiloting test-optional policy for fall 2021Announcement
University of New EnglandPiloting a test-blind policy for 2020-2021 academic yearAnnouncement
University of MobileTest-optional for fall 2020University of Mobile announcement
University of North Carolina SystemChange in minimum admissions requirements: 2.5 GPA or 1010 combined SAT score/19 composite ACT score; applicants must submit test scores but system schools may choose to admit based on GPA alone. Each UNC system school has freedom to set its own requirements above these minimums.UNC System announcement

Daily Tar Heel article about the new policy
University of Notre DameTest-optional for the 2020-21 application yearNotre Dame announcement
University of OregonTest-optional for students entering fall 2021 and beyond. Standardized test scores will still be needed for certain automatic scholarships.UO announcement
University of PennsylvaniaUPenn will not require the SAT or ACT for the 2020-21 first-year and transfer admissions cycles (one-year policy)Announcement
University of Pittsburgh Bradford CampusTest-optional for fall 2020Announcement
University of RichmondTest-optional for fall 2021Announcement
University of Southern CaliforniaTest-optional for 2021-2022 academic yearAnnouncement
University System of GeorgiaTest-optional for students entering summer and fall 2021. Students without test scores must meet specific GPA thresholds. Applies to all USG schools except UGA and Georgia Tech, which have already fall class waitlists.USG announcement
University of Texas, AustinOne-year test-optional policy for first-year students in the 2020-21 admission cycle.UT Austin announcement
University of ToledoPiloting a test-optional admissions model for summer and fall 2020UToledo test-optional admissions page
University of VirginiaUniversity of Virginia will not require that applicants submit standardized testing to be considered for admission for at least the next application cycleUVA announcement
University of WashingtonTest-optional for fall 2021Announcement
Vanderbilt UniversityFor the 2021-22 academic year, the admissions process will be test-optional for all first-year and transfer applicants, including international and homeschool students.Vanderbilt announcement
Vassar CollegePiloting a test-optional policy for the 2020-21 admissions cycle. Will evaluate after the one-year pilot to determine whether test-optional policy should continue.Vassar announcement
Villanova UniversityTest-optional for 2020-2021Announcement
Virginia TechTest-optional for 2020-2021.Announcement
Washington and Lee UniversityTest-optional for 2021 applicantsAnnouncement
Wellesley CollegeTest-optional for first-year applicants entering in fall 2021. Suspending the Regular Decision with Early Evaluation option for first-year applicants entering fall 2021.Wellesley admissions page
Western Michigan UniversityTest-optional admission policy for students applying for the remainder of fall 2020 and for 2021 entry termsAdmission criteria
Westminster College (PA)Waiving SAT/ACT requirements for students entering fall 2020Westminster announcement
West Virginia Wesleyan CollegeTest-optional for spring 2021 and fall 2021Announcement
William and MaryLaunching a three-year test-optional pilot program with the 2020-2021 academic yearAnnouncement
Williams CollegeTest-optional for students applying as freshmen or transfers during the 2020-21 admissions cycle. For students who choose to submit scores, results will be considered as part of the holistic admissions process. Williams announcement
Yale UniversityTest-optional policy for 2020-2021 undergraduate admissions cycleYale announcement

Stand: 24. Juni 2020. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Ab August 2019: TOEFL-Test wird 30 Minuten kürzer

Ab dem 1. August 2019 dauert der TOEFL iBT nur noch 3 Stunden statt wie bisher 3 Stunden und 30 Minuten. Eingespart wird die halbe Stunde bei den Testabschnitten „Reading“, „Listerning“ und „Speaking“. An den Inhalten und am Format der Fragen ändert sich jedoch nichts; auch die Punkteskala bleibt gleich. Die Entscheidung des Testveranstalters ETS, die Prüfung um 30 Minuten zu kürzen, hängt sicherlich auch mit der wachsenden Konkurrenz zusammen: Der IELTS-Test dauert nur 2 Stunden und 45 Minuten; beim Duolingo Englisch Test, der zurzeit in einer Pilotphase läuft und bereits von einigen Universitäten akzeptiert wird, sind es sogar nur 45 Minuten.

Mehr Punkte im TOEFL durch Kombination mehrerer Tests

Eine weitere Neuerung ist die Funktion „MyBest“: Damit ist es künftig möglich, die besten Teilergebnisse aus mehreren Versuchen im TOEFL-Test in den letzten zwei Jahren zu einem sogenannten „Superscore“ zusammenzufügen und somit eine höhere Gesamtpunktzahl zu erzielen. Bei der Übermittlung der Ergebnisse an Universitäten und andere Stellen wird dieser „MyBest“-Score automatisch mitgeschickt. Näheres zu den Änderungen hier.

Im September: Kostenloser TOEFL-Kurs vom Testveranstalter

Ab September 2016 gibt es wieder eine Möglichkeit, sich kostenlos auf den TOEFL-Test vorzubereiten. Zum zweiten Mal bietet der Testveranstalter ETS unter dem Titel „TOEFL Test Preparation: The Insider’s Guide“ einen Massive Open Online Course (MOOC) zur Testvorbereitung an. Der Kurs startet am 7. September 2016 und dauert 6 Wochen; eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Inhaltlich bietet der Kurs eine Mischung aus kurzen Vorlesungen, „Inside the TOEFL“-Videos zu jedem Fragetyp sowie Beispielfragen aus früheren Tests, einschließlich Erläuterungen zu den Antworten. Mehrfach können kurze Probetests abgelegt werden, um sich einen Eindruck vom eigenen Leistungsstand zu verschaffen. Zeitaufwand circa 2-4 Stunden pro Woche. Wer bereits sehr gut Englisch spricht, dürfte allerdings im Kurs unterfordert sein. Anmeldung ab sofort hier.

Der Redesigned SAT ist da: Was ist neu am neuen Test?

Gestern war ein historischer Tag für die US-Hochschulwelt, denn der Eignungstest SAT wurde zum letzten Mal in seiner bisherigen Form durchgeführt. Ab März 2016 wird der Test, der an rund 80 Prozent der US-Hochschulen für die Zulassung zum Bachelorstudium verlangt wird, in einer völlig überarbeiteten Fassung angeboten – als sogenannter „Redesigned SAT“ (oder rSAT). Wer also noch alte Vorbereitungsbücher zuhause hat, kann sie getrost entsorgen, denn der neue Test ist so stark verändert worden, dass die alten Materialien nicht mehr zu gebrauchen sind. Zum Glück stellt das College Board ab sofort zum ersten Mal umfangreiche kostenlose Vorbereitungsmaterialien zur Verfügung. Dazu weiter unten mehr. Was also ist neu am neuen SAT, und warum wurde der Test überhaupt so grundlegend verändert?

Kritik am alten SAT

Die Änderungen sind eine Reaktion auf die anhaltende Kritik, die der SAT in seiner bisherigen Fassung von fast allen Seiten – Schüler, Eltern, Lehrer, Hochschulen – auf sich gezogen hat. Der Test nimmt für sich in Anspruch, anhand sprachlicher und mathematischer Aufgaben die allgemeine intellektuelle Befähigung für ein Studium zu erfassen. Es wird also kein spezifisches Wissen getestet, sondern kognitive Fähigkeiten. Doch vielleicht gerade weil die Fragen bislang wenig mit den konkreten schulischen Unterrichtsinhalten zu tun hatten, galt der SAT vielen als unberechenbar und sogar tückisch, weil manche Fragen absichtlich zweideutig formuliert waren. Für falsche Antworten gab es zudem einen Viertel Punkt Abzug, so dass auch noch Risikobereitschaft und taktisches Verhalten eine Rolle spielten.

Berüchtigt war der Test auch für die vielen obskuren Vokabeln, die im normalen Leben kein Schüler benutzt, die man aber kennen musste, um damit relativ zusammenhangslos kurze Lückentexte zu füllen („mellifluous“, „lugubrious“, „avuncular“ usw.). Wer eine gute Punktzahl erreichen wollte, musste sich also neben der Schule ausgiebig vorbereiten, was zulasten des schulischen Lernens ging. Dabei sollte es doch eigentlich so sein, dass Schüler, die mit dem Unterrichtsstoff gut klarkommen, einen Studierfähigkeitstest nicht zu fürchten brauchen. Und dann ist da noch die Frage der Chancengleichheit, denn Schüler aus Familien, die viel Geld für professionelle Testvorbereitung ausgeben können, sind gegenüber weniger zahlungskräftigen Schichten (oft insbesondere ethnische Minderheiten) deutlich im Vorteil.

Es gab daher massive Zweifel, ob der SAT wirklich etwas über die akademische Eignung aussagt oder eher über Bildung und Einkommen der Eltern. Immer mehr US-Hochschulen sind daher in den letzten Jahren vom SAT und anderen Ankreuztests abgerückt, mit der (einleuchtenden) Begründung, dass die Schulnoten in dieser Hinsicht viel aussagekräftiger sind – was auch durch zahlreiche Studien belegt ist. Die Macher des SAT (das College Board) haben sich nun mit Kritikern, Experten und Interessengruppen zusammengesetzt, um den Test gemeinsam zu verbessern. Und das ist auch gelungen, wie ich finde. Der entscheidende Richtungswechsel besteht darin, dass die Aufgaben und Fragen im neuen SAT nun viel stärker an das gekoppelt sind, was amerikanische Schüler im Unterricht täglich behandeln und lernen.

Auf die Inhalte kommt es an

Der Redesigned SAT, der in Deutschland, Österreich und der Schweiz erstmals am 7. Mai 2016 durchgeführt wird, dauert 3 Stunden und besteht aus drei langen Teilen (in dieser Reihenfolge): Leseverständnis (Reading, 65 min.), sprachlicher Ausdruck (Writing and Language, 35 min.) und Mathematik (80 min.). Ein vierter Teil (Essay) ist  optional, wird aber wahrscheinlich von etlichen US-Unis erwartet. Für den Essay sind noch einmal 50 Minuten vorgesehen, wodurch sich die Gesamtdauer auf knapp vier Stunden erhöht. Bei den Punkten ist man zur alten Skala von max. 1.600 Punkten zurückgekehrt; der Essay wird getrennt bewertet. Im Wesentlichen wurde der Test gegenüber dem bisherigen SAT in acht Punkten verändert:

  1. Relevant Words in Context: Anstatt ohne viel Zusammenhang exotische Vokabeln abzufragen, die man entweder kennt oder nicht, stehen jetzt Wörter im Vordergrund, die in Studium und Beruf wichtig sein werden und deren genaue Bedeutung größtenteils vom Kontext abhängt, in dem sie vorkommen.
  2. Command of Evidence: Im neuen SAT geht es immer wieder darum zu begründen, warum eine Antwort richtig oder falsch ist, also nach Belegen (evidence) im Text zu suchen, die eine Behauptung oder Aussage stützen. Genau wie man es bei einer Erörterung oder Textanalyse machen würde.
  3. Essay Analyzing a Source: Der Essay wurde ebenfalls grundlegend verändert. Anstatt zu einer vorgegebenen Frage Stellung zu nehmen („Sind Schuluniformen sinnvoll? Begründe deine Meinung.“) geht es nun darum, eine Quelle zu analysieren, z.B. eine Rede von Martin Luther King. Wie argumentiert er, um seine Zuhörer zu überzeugen, welche Belege führt er an, und welche rhetorischen Mittel verwendet er?
  4. Focus on Math that Matters Most: Bisher stammten die Mathematik-Aufgaben aus sehr vielen verschiedenen Bereichen, nun konzentriert sich der Test auf drei Kernbereiche, die für Studium und Beruf am wichtigsten sind. Beim SAT heißen sie „Heart of Algebra“, „Problem Solving and Data Analysis“ und „Passport to Advanced Math“. Es geht also mehr in die Tiefe als in die Breite; Fragen aus der Geometrie zum Beispiel wurden gegenüber dem alten Test stark reduziert. Dafür sind die Fragen jetzt schwieriger, und das Mathe-Ergebnis macht 50% der Gesamtpunktzahl aus. Wer also mit Mathe fremdelt, ist eventuell mit dem ACT-Test besser beraten.
  5. Problems Grounded in Real-World Contexts: Anders als früher haben die Aufgaben nun mehr mit dem „wirklichen Leben“ zu tun, d.h. mit der Art von Problemen, mit denen man sich in Studium und Beruf beschäftigt. Anstatt also z.B. in einzelnen, isolierten Sätzen jeweils den Grammatik-Fehler finden zu müssen, geht es nun wie im realen Leben darum, längere, zusammenhängende Textpassagen sprachlich-stilistisch zu überarbeiten.
  6. Analysis in History/Social Studies and in Science: Inhaltlich beschäftigen sich viele Texte und Mathematikaufgaben nun hauptsächlich mit Themen aus den Bereichen Geschichte, Sozialwissenschaften und Naturwissenschaft. Es geht nicht um Faktenwissen, sondern um die Anwendung von Analyse- und Problemlösungstechniken, die man in diesen Fächern lernt.
  7. U.S. Founding Documents and the Great Global Conversation: Der Leseverständnisteil enthält ab sofort immer einen Ausschnitt aus einem der Gründungsdokumente der USA (z.B. Unabhängigkeitserklärung, Verfassung) oder einem anderen philosophischen oder literarischen Klassiker der politischen Ideengeschichte. Das klingt wie eine Benachteiligung ausländischer Bewerber, muss aber nicht so sein, denn Wissen über US-Geschichte wird nicht erwartet – letztlich handelt es sich einfach um einen weiteren Leseverständnistext.
  8. No penalty for Wrong Answers: Im neuen SAT gibt es keinen Punktabzug mehr für falsche Antworten. Man kann und sollte also auf jeden Fall raten, wenn man eine Antwort nicht weiß. Dadurch dass außerdem beim Multiple Choice jetzt nicht mehr fünf, sondern nur noch vier Antworten zur Wahl stehen, ist sogar die Wahrscheinlichkeit gestiegen, mit der geratenenen Antwort richtig zu liegen!

Kostenlose Testvorbereitung für alle

Bleibt noch die Sache mit der Chancengleichheit. Auch hier hat das College Board die Kritik ernst genommen und zusammen mit dem gemeinnützigen Bildungsanbieter Khan Academy umfangreiche Vorbereitungsmaterialien entwickelt, die ab sofort kostenlos unter www.khanacademy.org/sat zur Verfügung stehen. Neben unzähligen Übungsbeispielen und Tipps gibt es dort auch vier komplette Probetests mit persönlicher Auswertung. Darüber hinaus gibt es natürlich weiterhin für relativ wenig Geld gedruckte Vorbereitungsmaterialien im Buchhandel.

Zur Vorbereitung empfehle ich auch das folgende, rund einstündige Webinar: The International Student Guide to the rSAT. Meine wunderbare Kollegin Dr. Megan Stubbendeck von den Testprep-Experten bei ArborBridge erläutert ausführlich, worum es beim Redesigned SAT geht: Wie ist der Test aufgebaut, welche Inhalte sind in den einzelnen Testabschnitten zu erwarten, und womit könnten insbesondere Nicht-Amerikaner besondere Schwierigkeiten haben? Gegen Ende vergleicht sie auch den rSAT mit dem ACT und gibt Tipps, welcher der beiden Tests die bessere Wahl sein könnte. Zum Anschauen muss eine E-Mail-Adresse eingegeben werden, aber keine Sorge: Es kommt kein Spam von ArborBridge, und falls doch: Beschwerde gerne an mich. Ich kann übrigens auch einen kostenlosen Diagnostic Test inkl. persönlichem Beratungsgespräch mit den Kollegen in Kalifornien arrangieren – einfach kurze Mail an: info [at] consultus [punkt] org.

Die Downloads zum Webinar gibt es hier.

Wie die amerikanischen Hochschulen die Ergebnisse aus dem neuen Test interpretieren werden, bleibt abzuwarten. Es wird sicher einige Zeit dauern, bis die Zulassungsstellen ein Gespür dafür bekommen, was die Punktzahlen wirklich aussagen. Möglich ist auch, dass das College Board nach den ersten Durchgängen noch Änderungen am Format vornimmt. Wer daher auf Nummer Sicher gehen will, kann anstelle des SAT auch den ACT ablegen. Der hat sich seit Jahren nicht verändert, wird überall anerkannt und war in vielen Punkten Vorbild für die Neuerungen im SAT. Tatsächlich machen inzwischen mehr Amerikaner den ACT als den SAT. Mal sehen, ob der neue SAT wieder Boden gut machen kann.

Foto (c) The College Board

TOEFL und IELTS im Vergleich: Was sind die Unterschiede?

Aktueller Hinweis: Seit 2. April 2020 kann der TOEFL aufgrund der Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie von zuhause abgelegt werden. Näheres dazu hier.

Wer in den USA oder Kanada studieren möchte, muss bei der Bewerbung gute Englischkenntnisse nachweisen. Doch die Schulnoten allein genügen nicht. Auch mit den verschiedenen Kompetenzniveaus aus dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (B1, B2, C1 usw.) können Universitäten in Nordamerika herzlich wenig anfangen. Sie möchten fast immer ein Ergebnis aus einem standardisierten Sprachtest sehen, mit dem sie vertraut sind. Und das war bis vor einigen Jahren vor allem der „Test of English as a Foreign Language“, kurz TOEFL. Mittlerweise hat sich jedoch ein weiterer Englischtest etabliert, der ebenfalls fast überall in den USA und Kanada akzeptiert wird, das „International English Language Testing System“, kurz IELTS. Ausländische Bewerber haben also die Wahl zwischen den beiden Tests. TOEFL oder IELTS: Was sind die Unterschiede? Welcher ist schwerer? Hier ein kleiner Vergleich.

Akademisches Englisch ist gefragt

Zunächst zu den Gemeinsamkeiten: Beide Tests fragen die vier grundlegenden Sprachfertigkeiten ab: Leseverständnis, Hörverständnis, schriftlicher Ausdruck und mündlicher Ausdruck. Das heißt man muss Texte lesen, Vorlesungen und Dialoge anhören und dazu jeweils Fragen beantworten. Außerdem muss man einen kurzen Essay zu einem vorgegebenen Thema verfassen und selbst ein wenig sprechen. Die Texte und Hörbeispiele stammen aus dem akademischen Kontext und handeln zum Beispiel vom geologischen Prozess der Wüstenbildung oder den psychologischen Grundlagen aggressiven Verhaltens. Das ist also gehobenes Niveau, wie es im Studium erwartet wird. Vorkenntnisse braucht man keine, wohl aber einen guten Wortschatz. Bei den Dialogen handelt es sich oft um Gespräche zwischen Professoren und Studierenden.

Auch was die Gebühren betrifft, nehmen sich TOEFL und IELTS nicht viel. Der TOEFL kostet in Deutschland zurzeit 255 US-Dollar, der IELTS 226 Euro (Stand: Januar 2019). Beide Tests werden mehrmals pro Monat an zahlreichen Orten in Deutschland angeboten. Die Anmeldung läuft in beiden Fällen über das Internet: Für den TOEFL beim Veranstalter ETS und für den IELTS beim British Council. Die Ergebnisse werden anschließend elektronisch an die Universitäten übermittelt, bei denen man sich bewerben möchte. Durchfallen kann man übrigens bei keinem der beiden Tests; es kann höchstens sein, dass die erreichte Punktzahl den Anforderungen der Unis nicht genügt.

American English vs. World English

Und damit sind wir auch schon bei den Unterschieden. Denn während die Punkteskala beim TOEFL bis zur Höchstpunktzahl von 120 Punkten reicht, misst der IELTS die Sprachkompetenz in sogenannten „Bändern“, wobei Band 9.0 („expert user“) das beste Ergebnis darstellt. Die meisten Hochschulen in den USA und Kanada erwarten von ausländischen Bewerbern mindestens 79 Punkte im TOEFL und 6.5 im IELTS. Oft sind es jedoch auch mindestens 100 Punkte oder ein Ergebnis im Band 7.0-8.0, insbesondere an den renommierteren Hochschulen. Eine Tabelle zur Umrechnung von TOEFL- und IELTS-Ergebnissen gibt es hier.

Auch beim Testablauf gibt es einige Unterschiede. Der TOEFL wird in Deutschland ausschließlich in der „Internet-based testing“-Variante (iBT) angeboten, d.h. der gesamte Test wird am Computer durchgeführt. Beim IELTS hingegen arbeitet man nach wie vor ganz altmodisch mit Stift und Papier. Zudem ist der TOEFL fast durchweg im Multiple-Choice-Format gehalten, während im IELTS auch andere Testformen zum Einsatz kommen, z.B. Beschriften von Grafiken oder Vervollständigen von Diagrammen. Außerdem überwiegt bei den Hörbeispielen im TOEFL das amerikanische Englisch. Das ist kaum überraschend, schließlich stammt der Test aus den USA. Der IELTS hingegen wurde von einem internationalen Verbund unter britischer Führung entwickelt. Daher wurde von Anfang an Wert darauf gelegt, das gesamte Spektrum des Englischen abzubilden, wie es in der Welt gesprochen wird. Im IELTS hört man folglich lupenreines British English, aber auch Hörbeispiele von australischen oder kenianischen Sprechern. Wer also mit amerikanischem English am besten klarkommt, ist vielleicht mit dem TOEFL besser bedient.

Der mündliche Teil: Mensch oder Maschine?

Der entscheidende Unterschied zwischen TOEFL und IELTS betrifft jedoch die „Speaking“-Komponente, also den mündlichen Ausdruck. Beim TOEFL läuft das sehr unpersönlich ab: Man bekommt am Bildschirm eine Frage gestellt, hat kurz Zeit, sich Notizen zu machen und spricht dann die Antwort (2-3 Minuten) in ein Mikrofon, also quasi ins Nichts. Es gibt keinen Gesprächspartner. Das Gesagte wird digital gespeichert und anschließend anonym ausgewertet. Und damit im Raum nicht alle Testteilnehmer gleichzeitig reden, wird dieser Abschnitt zeitlich versetzt durchgeführt, so dass eigentlich immer irgendjemand gerade in sein Mikrofon spricht. Viele empfinden das als etwas störend.

Beim IELTS ist die Kommunikationssituation viel natürlicher gestaltet: Man sitzt circa 15 Minuten mit einem Prüfer oder einer Prüferin aus Fleisch und Blut zusammen und führt ein echtes Gespräch, in dem es hin und her geht, Nachfragen gestellt werden usw. (hier ein Hörbeispiel). Allerdings entscheidet diese eine Person dann auch über die Bewertung, und wie immer bei der menschlichen Kommunikation können Körpersprache, Stimmungslage oder (z.T. unbewusste) Sympathien und Antipathien einen Einfluss haben. Außerdem finden diese Gespräche nicht während des Tests statt, sondern im Anschluss. Je nach Anzahl der Testteilnehmer kann es sein, dass man lange warten muss, bis man dran ist. Bis dahin kann die Konzentration schon futsch sein. Und obwohl der IELTS auf dem Papier mit einer reinen Testdauer von 2 Stunden 45 Minuten kürzer ist als der TOEFL (3 Stunden 30 Minuten, ab August 2019: 3 Stunden), kann er je nach Wartezeit auch mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Deutsche schneiden bei TOEFL und IELTS gut ab

Es ist folglich schwer, eine allgemeine Empfehlung auszusprechen. Welcher der beiden Tests einem mehr liegt, muss jede/r selbst entscheiden. Und auch die Frage, welcher Test denn nun schwieriger ist – TOEFL oder IELTS – muss unbeantwortet bleiben, denn die Antwort hängt natürlich davon ab, auf welchem Niveau sich die eigenen Englischkenntnisse bewegen. Rein statistisch schneiden die Deutschen bei beiden Tests im Durchschnitt sehr gut ab, in Europa sind nur die Holländer besser. Dies deckt sich auch mit meinen persönlichen Erfahrungen aus der Studienberatung.

Vorbereitung auf TOEFL und IELTS

Der erste Schritt einer guten Vorbereitung besteht darin, sich mit beiden Tests vertraut zu machen und dann zu entscheiden, mit welchem man besser zurecht kommt. Dazu gibt es Beispielaufgaben oder komplette Übungstests auf den Webseiten der Testveranstalter.

Und hier noch einige Übungsbücher, die ich zur Vorbereitung auf die Prüfungen empfehle. Erste Wahl sollten immer die offiziellen Vorbereitungsmaterialien der jeweiligen Testveranstalter sein, denn nur dort sind Beispiele aus den echten Tests enthalten. Immer liegt auch eine CD oder DVD bei, mit der man den Test am Computer durchspielen kann – genau wie später im Testzentrum.

Wer danach das Gefühl hat, professionelle persönliche Anleitung bei der Vorbereitung zu benötigen oder generell lieber in Gruppen lernt, findet in jeder größeren deutschen Stadt eine Sprachschule oder Volkshochschule, die Vorbereitungskurse auf TOEFL oder IELTS anbietet.

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