Das Messegeschäft zählt zu den großen Leidtragenden des Corona-Lockdowns. Leider betrifft das auch die Bildungsmessen zum Studium im In- und Ausland, die allesamt abgesagt werden mussten. Aber Not macht erfinderisch: Am 17. Juli 2020 veranstaltet der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) von 13:00 bis 16:00 Uhr seine erste virtuelle Messe zum Thema „Studieren Weltweit“. Die Expertinnen und Experten vom DAAD sowie Studierende, die bereits im Ausland waren, beraten online zu Themen wie „Ein Jahr ins Ausland“, „Praktikum im Ausland“, „Erasmus+“, „Auslands-Bafög“ oder „Master-Abschluss im Ausland“. Außerdem gibt es ein Vortragsprogramm, bei dem auch CONSULT US vertreten sein wird: „Studieren in den USA: Das musst du beachten“ (15:10-15:55 Uhr). Die Teilnahme ist kostenlos, ich bin gespannt auf dieses Experiment! Weitere Informationen zur virtuellen Messe hier.
Kurzmitteilungen
Wegen Corona: TOEFL-Test kann zuhause abgelegt werden
Seit 2. April 2020 kann der Englischtest TOEFL für begrenzte Zeit von zuhause aus abgelegt werden. Mit dieser „TOEFL iBT Special Home Edition“ reagiert der Testveranstalter ETS auf die Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie, da aufgrund der Kontaktsperren die regulären Testzentren nicht mehr zugänglich sind. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass alle Studienbewerber die Möglichkeit haben, den Universitäten den geforderten Sprachnachweis vorzulegen.
Voraussetzung ist ein PC oder Laptop, auf dem das Betriebssystem Windows installiert ist. Außerdem müssen ein Mikrofon und Lautsprecher vorhanden sein, da die Verwendung eines Headsets nicht gestattet ist. Auch eine Webcam ist erforderlich. Wer den Test ablegen will, muss sich allein in einem ruhigen Raum befinden, den während des Tests niemand betreten darf. Überwacht wird das Ganze durch eine Aufsichtsperson („proctor“), die über den Dienst ProctorU zugeschaltet wird und sowohl die Testumgebung als auch die Prüflinge genau beobachtet. Näheres dazu hier.
Die Home Edition soll es zunächst nur für die Dauer der Corona-Beschränkungen geben. Es ist aber nicht auszuschließen, dass daraus ein dauerhaftes Angebot wird, denn der TOEFL hat in jüngerer Zeit Konkurrenz durch den Duolingo Englisch-Test bekommen, der grundsätzlich vom heimischen Computer aus durchgeführt und von immer mehr Universitäten akzeptiert wird. Kritiker des TOEFL bemängeln seit langem die hohen Kosten und die Beschränkung auf einige wenige Testzentren, die noch dazu in vielen Ländern oft weit entfernt vom Wohnort liegen. Eventuell bringt die Krise ja auch hier den lange geforderten Digitalisierungsschub und damit Erleichterungen für alle, die für ihre Universitätsbewerbung im Ausland Sprach- und Eignungstests ablegen müssen.
Wegen Corona: SAT-Test am 2. Mai 2020 weltweit abgesagt
Schlechte Nachrichten für alle, die sich in diesem Jahr um einen Studienplatz in den USA bewerben wollen: Aufgrund der Corona-Krise hat das College Board den SAT-Test am 2. Mai 2020 weltweit abgesagt. Auch die fachspezifischen SAT Subject Tests werden an diesem Tag nicht stattfinden. Nachdem schon der SAT-Termin am 14. März in einigen Ländern und Testzentren gestrichen wurde, entfällt damit eine weitere wichtige Möglichkeit, den an vielen US-Universitäten geforderten Zulassungstest abzulegen.
Der nächste reguläre Termin ist der 29. August. Außerdem sind noch Tests am 3. Oktober und am 5. Dezember angesetzt. Da es durchaus üblich ist, den SAT zwei- oder dreimal abzulegen, um das bestmögliche Testergebnis zu erzielen, werden die Optionen bis zum Bewerbungsschluss Ende des Jahres langsam knapp. Erwogen wird beim College Board derzeit, den Termin am 6. Juni – an dem eigentlich nur SAT Subject Tests stattfinden sollen – als Nachholtermin für den allgemeinen SAT zu nutzen. Aber angesichts der aktuellen Entwicklungen könnte auch dieser Termin dem Virus zum Opfer fallen. Aktuelle offizielle Informationen gibt es hier.
Keine Panik: Die US-Universitäten werden eine Lösung finden
Ich empfehle allen, die Nerven zu bewahren. Sollten am Ende vielleicht nur ein oder zwei Testtermine übrig bleiben und die Resultate schlechter als erwartet ausfallen, werden die US-Universitäten diesen Umstand mit Sicherheit nicht zum Nachteil der Bewerber auslegen. Denn von den Absagen sind alle Studieninteressierten gleichermaßen betroffen, nicht nur ausländische Bewerber. Es ist zum Beispiel durchaus denkbar, dass erstmalig alle US-Universitäten in diesem Zyklus eine „test-optional“ Politik fahren, sprich: nicht zwingend ein SAT- oder ACT-Ergebnis verlangen. Es wird eine Lösung für diese historisch einmalige Situation gefunden werden, um die Chancengleichheit so gut wie möglich zu wahren. Dennoch sollte man an der Vorbereitung auf den SAT dranbleiben, um für bestehende Testoptionen gerüstet zu sein.
Im September: Kostenloser TOEFL-Kurs vom Testveranstalter
Ab September 2016 gibt es wieder eine Möglichkeit, sich kostenlos auf den TOEFL-Test vorzubereiten. Zum zweiten Mal bietet der Testveranstalter ETS unter dem Titel „TOEFL Test Preparation: The Insider’s Guide“ einen Massive Open Online Course (MOOC) zur Testvorbereitung an. Der Kurs startet am 7. September 2016 und dauert 6 Wochen; eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Inhaltlich bietet der Kurs eine Mischung aus kurzen Vorlesungen, „Inside the TOEFL“-Videos zu jedem Fragetyp sowie Beispielfragen aus früheren Tests, einschließlich Erläuterungen zu den Antworten. Mehrfach können kurze Probetests abgelegt werden, um sich einen Eindruck vom eigenen Leistungsstand zu verschaffen. Zeitaufwand circa 2-4 Stunden pro Woche. Wer bereits sehr gut Englisch spricht, dürfte allerdings im Kurs unterfordert sein. Anmeldung ab sofort hier.
Kompaktkurs zur ACT-Vorbereitung
Seitdem der College-Zugangstest SAT vor kurzem völlig verändert wurde, herrscht Unsicherheit in den Zulassungsbüros der amerikanischen Universitäten und bei Studienbewerbern. Wie gut ist die neue Version zu bewältigen? Und wie sind die Ergebnisse zu interpretieren? Daher gehen im Moment viele auf Nummer Sicher und belegen stattdessen den Konkurrenztest ACT – der hat sich nämlich in den letzten Jahren kaum verändert und wird von fast allen US-Hochschulen als gleichwertige Alternative zum SAT akzeptiert.
Tatsächlich belegen inzwischen mehr Amerikaner den ACT als den SAT. Nur im Ausland erscheint vielen der SAT als die bessere Wahl, dabei kann man beide Tests an zahlreichen Standorten auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz ablegen. Aus diesem Grund rate ich im Moment eher dazu, sich auf den ACT zu konzentrieren. Auch weil ein ACT-Ergebnis an renommierten US-Unis häufig die geforderten zwei SAT Subject Tests ersetzen kann, sofern man die optionale Writing-Komponente belegt.
In jedem Fall empfiehlt sich eine gründliche Vorbereitung. Als Einstieg in die ACT-Vorbereitung haben die Testprep-Profis bei unserem Partner ArborBridge nun ein neues, kleines Paket aufgelegt, bestehend aus:
- Diagnostic Test (Feststellung des aktuellen Leistungsstands)
- 6 Stunden Einzelunterricht mit einem persönlichen Tutor
- 2 vollständigen ACT-Probetests mit ausführlicher Auswertung
Das Ganze findet mittels Videotelefonie und Desktop-Sharing komplett über das Internet anstatt, d.h. bequem von zuhause aus, wenn es zeitlich passt. Näheres zur innovativen Testvorbereitungs-Methodik von ArborBridge siehe hier. Der Preis für das neue 6-Hour ACT Program beträgt 1.100 US-Dollar. Bei Interesse einfach eine Nachricht über das Kontakformular senden. Ein Diagnostic Test für SAT oder ACT ist übrigens jederzeit kostenlos möglich!
Summer School mit US-Schülern in Deutschland
Sogenannte „Pre-College Programs“ sind in den USA eine beliebte Möglichkeit, bereits als Schüler/in ein bisschen Universitätsluft zu schnuppern und einige Kurse bei Uni-Professoren zu belegen. Diese Angebote dauern meist 3-4 Wochen und finden während der Sommermonate statt, inklusive Campus-Unterbringung und Freizeitprogramm. Auch Schülern aus dem Ausland steht die Teilnahme offen, aber vielen dürfte die Reise zu weit sein.
Im Juli 2016 gibt es nun mit der neuen GGE Summer School erstmals die Möglichkeit, ein solches Pre-College Program gemeinsam mit amerikanischen Schülern hier in Deutschland zu belegen, genauer gesagt in der schönen Universitätsstadt Greifswald. Das vierwöchige Angebot richtet sich zwar hauptsächlich an US-High School Schüler der 9. bis 12. Klasse, die auf diese Weise internationale Erfahrung sammeln können, aber auch deutsche Teilnehmer sind herzlich willkommen. Sie haben so die Möglichkeit, amerikanische College-Kurse zu belegen und Kontakte mit Amerikanern zu knüpfen, ohne dafür extra in die USA reisen zu müssen.
Angeboten werden verschiedene Kurse (u.a. von Professoren der renommierten Georgetown University oder des Wellesley College), ein „College Admissions Bootcamp“, kulturelle Veranstaltungen, Gastredner-Events, verschiedenste Sportaktivitäten und ein 3-Tage-Trip nach Berlin. Geleitet wird die GGE Summer School von Prof. Dr. Michelle Facos, einer US-Professorin für Kunstgeschichte an der Indiana University (Bloomington) und ehemaligen Gastprofessorin der Universität Greifswald. Die Idee dazu hatte übrigens Felix Backhaus, den ich vor einiger Zeit bei seiner erfolgreichen Bewerbung an der Georgetown University unterstützen durfte. Insofern ist es mir ein besonderes Vergnügen, hier auf dieses spannende Angebot hinzuweisen.