Ab 2023: Der SAT-Test wird digital

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Das wurde aber auch Zeit: Ab März 2023 wird der SAT-Test, der für die Zulassung für ein Bachelorstudium an US-Universitäten benötigt wird, auf ein digitales Format umgestellt. Zunächst in den internationalen Testzentren, ab Frühjahr 2024 auch in den USA. Vorbei sind dann die Zeiten, in denen man beim Test ein Papierbüchlein vorgelegt bekommt und mit Bleistift Ovale auf einem Antwortbogen ausmalen muss. Künftig wird der Test am eigenen Laptop oder Tablet abgelegt, wie der Testveranstalter, das amerikanische College Board, kürzlich mitteilte. Die Organisation reagiert damit auf das nachlassende Interesse von Studienbewerbern am SAT – unter anderem weil der Konkurrenztest ACT bereits vor zwei Jahren auf digital umgestellt hat.

Was ist neu am digitalen SAT?

Mit der Umstellung auf das Computer-Format werden überdies zahlreiche Änderungen am SAT in Kraft treten, die dafür sorgen sollen, dass das Ablegen des Tests einfacher und weniger stressig ist. Hier die wichtigsten Änderungen gegenüber der aktuellen Version:

  • Der digitale SAT wird kürzer und dauert nur noch zwei Stunden (statt bisher drei).
  • Die einzelnen Texte zum Leseverständnis werden ebenfalls kürzer, und es muss pro Textpassage nur noch eine einzige Frage beantwortet werden. Außerdem bekommt man mehr Zeit pro Frage.
  • Der digitale SAT kann im Testzentrum am eigenen Laptop oder Tablet abgelegt werden. Dafür muss vor dem Testtermin die App Bluebook heruntergeladen und installiert werden.
  • Die Benutzung eines Taschenrechners wird für den kompletten Mathe-Abschnitt erlaubt (bisher nur für bestimmte Aufgaben).
  • Der Test wird „adaptiv“. Das bedeutet, dass zu Beginn der beiden Abschnitte jeweils ein Einführungs-Modul steht und anschließend der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben an die Leistung in diesem ersten Modul angepasst wird. Wer also bei den Einstiegsfragen schon Fehler macht, bekommt im weiteren Verlauf leichtere Aufgaben gestellt (die aber natürlich auch weniger Punkte einbringen).
  • Die Testergebnisse werden innerhalb weniger Tage verfügbar sein (anstatt wie bisher nach zwei Wochen).
  • Es wird zwei zusätzliche Testtermine außerhalb der USA geben, so dass internationale Bewerberinnen und Bewerber endlich ebenso viele Möglichkeiten haben, den SAT abzulegen, wie Schülerinnen und Schüler in den USA.

Und was bleibt gleich?

  • Obwohl nun der eigene Computer benutzt wird, muss der SAT weiterhin zu festgelegten Terminen in speziellen Testzentren abgelegt werden – nicht von zu Hause aus!
  • Die Höchstpunktzahl wird weiterhin 1.600 Punkte betragen (800 Punkte pro Abschnitt).
  • Die Fragen in beiden Abschnitten werden weiterhin überwiegend im Multiple-Choice-Format sein, mit Ausnahme einiger weniger Aufgaben im Mathe-Teil.
  • Wer wegen nachgewiesener Lernbehinderungen einen Nachteilsausgleich („accommodations“) benötigt, kann diesen auch weiterhin beantragen.

Wird der digitale SAT-Test leichter?

Die Ergebnisse der ersten Pilotstudien zeigen, dass viele Probanden den digitalen Test tatsächlich als leichter empfunden haben: Er dauert nur zwei Stunden, es gibt mehr Zeit pro Frage, Taschenrechner ist erlaubt und so weiter. Gleichzeitig stellt sich aber heraus, dass viele deutlich schlechter abgeschnitten haben, als sie selbst nach dem Test erwartet hätten – offenbar hat also oft der subjektive Eindruck getrogen. Denn natürlich hat das College Board viel Arbeit investiert, damit der digitale SAT genauso schwer oder leicht ist wie die analoge Version. Das sieht man unter anderem daran, dass die Punkteskala gleich bleibt und somit auch eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet sein soll.

Dies wird bei verkürzter Testdauer vor allem über die Methode des „adaptive testing“ erreicht, also die Anpassung des Schwierigkeitsgrades nach dem ersten Modul. Wer in die höhere Schwierigkeitsstufe gelangen möchte, muss gleich zu Beginn „voll da“ sein und möglichst wenig Fehler machen, denn ansonsten kommt man gar nicht erst in den Bereich mit den Aufgaben, die die volle Punktzahl bringen. Dies könnte bei einigen für Nervosität sorgen. Wie man damit am besten umgeht, erläutern die TestPrep-Experten unseres Partners Arborbridge. Außerdem ist klar: Wenn es insgesamt weniger Fragen sind, dann kostet jede falsch beantwortete Frage auch deutlich mehr Punkte. Um also eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, muss man strategisch ein bisschen anders an den digitalen Test herangehen als früher.