Ab 2023: Der SAT-Test wird digital

silver magic keyboard

Das wurde aber auch Zeit: Ab März 2023 wird der SAT-Test, der für die Zulassung für ein Bachelorstudium an US-Universitäten benötigt wird, auf ein digitales Format umgestellt. Zunächst in den internationalen Testzentren, ab Frühjahr 2024 auch in den USA. Vorbei sind dann die Zeiten, in denen man beim Test ein Papierbüchlein vorgelegt bekommt und mit Bleistift Ovale auf einem Antwortbogen ausmalen muss. Künftig wird der Test am eigenen Laptop oder Tablet abgelegt, wie der Testveranstalter, das amerikanische College Board, kürzlich mitteilte. Die Organisation reagiert damit auf das nachlassende Interesse von Studienbewerbern am SAT – unter anderem weil der Konkurrenztest ACT bereits vor zwei Jahren auf digital umgestellt hat.

Was ist neu am digitalen SAT?

Mit der Umstellung auf das Computer-Format werden überdies zahlreiche Änderungen am SAT in Kraft treten, die dafür sorgen sollen, dass das Ablegen des Tests einfacher und weniger stressig ist. Hier die wichtigsten Änderungen gegenüber der aktuellen Version:

  • Der digitale SAT wird kürzer und dauert nur noch zwei Stunden (statt bisher drei).
  • Die einzelnen Texte zum Leseverständnis werden ebenfalls kürzer, und es muss pro Textpassage nur noch eine einzige Frage beantwortet werden. Außerdem bekommt man mehr Zeit pro Frage.
  • Der digitale SAT kann im Testzentrum am eigenen Laptop oder Tablet abgelegt werden. Dafür muss vor dem Testtermin die App Bluebook heruntergeladen und installiert werden.
  • Die Benutzung eines Taschenrechners wird für den kompletten Mathe-Abschnitt erlaubt (bisher nur für bestimmte Aufgaben).
  • Der Test wird „adaptiv“. Das bedeutet, dass zu Beginn der beiden Abschnitte jeweils ein Einführungs-Modul steht und anschließend der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben an die Leistung in diesem ersten Modul angepasst wird. Wer also bei den Einstiegsfragen schon Fehler macht, bekommt im weiteren Verlauf leichtere Aufgaben gestellt (die aber natürlich auch weniger Punkte einbringen).
  • Die Testergebnisse werden innerhalb weniger Tage verfügbar sein (anstatt wie bisher nach zwei Wochen).
  • Es wird zwei zusätzliche Testtermine außerhalb der USA geben, so dass internationale Bewerberinnen und Bewerber endlich ebenso viele Möglichkeiten haben, den SAT abzulegen, wie Schülerinnen und Schüler in den USA.

Und was bleibt gleich?

  • Obwohl nun der eigene Computer benutzt wird, muss der SAT weiterhin zu festgelegten Terminen in speziellen Testzentren abgelegt werden – nicht von zu Hause aus!
  • Die Höchstpunktzahl wird weiterhin 1.600 Punkte betragen (800 Punkte pro Abschnitt).
  • Die Fragen in beiden Abschnitten werden weiterhin überwiegend im Multiple-Choice-Format sein, mit Ausnahme einiger weniger Aufgaben im Mathe-Teil.
  • Wer wegen nachgewiesener Lernbehinderungen einen Nachteilsausgleich („accommodations“) benötigt, kann diesen auch weiterhin beantragen.

Wird der digitale SAT-Test leichter?

Die Ergebnisse der ersten Pilotstudien zeigen, dass viele Probanden den digitalen Test tatsächlich als leichter empfunden haben: Er dauert nur zwei Stunden, es gibt mehr Zeit pro Frage, Taschenrechner ist erlaubt und so weiter. Gleichzeitig stellt sich aber heraus, dass viele deutlich schlechter abgeschnitten haben, als sie selbst nach dem Test erwartet hätten – offenbar hat also oft der subjektive Eindruck getrogen. Denn natürlich hat das College Board viel Arbeit investiert, damit der digitale SAT genauso schwer oder leicht ist wie die analoge Version. Das sieht man unter anderem daran, dass die Punkteskala gleich bleibt und somit auch eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet sein soll.

Dies wird bei verkürzter Testdauer vor allem über die Methode des „adaptive testing“ erreicht, also die Anpassung des Schwierigkeitsgrades nach dem ersten Modul. Wer in die höhere Schwierigkeitsstufe gelangen möchte, muss gleich zu Beginn „voll da“ sein und möglichst wenig Fehler machen, denn ansonsten kommt man gar nicht erst in den Bereich mit den Aufgaben, die die volle Punktzahl bringen. Dies könnte bei einigen für Nervosität sorgen. Wie man damit am besten umgeht, erläutern die TestPrep-Experten unseres Partners Arborbridge. Außerdem ist klar: Wenn es insgesamt weniger Fragen sind, dann kostet jede falsch beantwortete Frage auch deutlich mehr Punkte. Um also eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, muss man strategisch ein bisschen anders an den digitalen Test herangehen als früher.

USA-Bewerbung: Tipps zum Ausfüllen der Common Application

Wer sich in den USA um die Zulassung zum Bachelorstudium bewirbt, kommt häufig an der sogenannten „Common Application“ nicht vorbei.

Die Common Application ist ein gemeinsames Online-Bewerbungsportal für die Zulassung an mehr als 900 Colleges und Universitäten – darunter die meisten Hochschulen, die aus den einschlägigen Rankings bekannt sind. Das Gute daran: Viele Angaben müssen nur einmalig gemacht werden und können dann an zahlreiche Hochschulen gleichzeitig verschickt werden. Das spart Arbeit und Zeit.

Arbeit und Zeit kostet das Ausfüllen dennoch, denn die Common Application ist ziemlich komplex und noch dazu auf amerikanische Verhältnisse zugeschnitten, so dass Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland bei manchen Feldern oft nicht genau wissen, was sie da eigentlich eintragen sollen. Hilfe beim Ausfüllen der Common Application ist deshalb fester Bestandteil der Studienberatung von CONSULT US.

Ausfüllhilfe zum Download

Die CONSULT US Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ausfüllen der Common Application 2021-22 gibt es ab sofort hier zum kostenlosen Download (PDF, 7MB). Ich hoffe, sie hilft möglichst vielen, die typischen Fehler zu vermeiden und sich den US-Unis bestmöglich zu präsentieren!

Ausfüllanleitung hier kostenlos downloaden (PDF-Datei, 7MB).

Wegen Corona: Bei diesen US-Unis muss 2020 kein SAT eingereicht werden

Die University of California hat im April den Anfang gemacht, inzwischen haben mehr als 100 weitere Colleges und Universitäten nachgezogen: Weil es in diesem Jahr wegen der Covid-19-Pandemie vielerorts sehr schwierig ist, die vorgeschriebenen Studieneignungstests SAT und ACT (mehrfach) abzulegen, akzeptieren immer mehr US-Unis ausnahmsweise auch Bewerbungen ohne ein entsprechendes Testergebnis. Dies gilt auch für Studienbewerber aus dem Ausland!

Coronakrise verstärkt den Trend zu „test-optional admission“

Der Ansatz, es den den Bewerbern freizustellen, ob sie ein Ergebnis aus SAT oder ACT einreichen möchten, wird als „test-optional policy“ bezeichnet. Wer kein Testergebnis abliefern möchte, soll dadurch keinen Nachteil bei den Zulassungschancen haben. Es wird dann eben stärker auf die Schulnoten und andere Komponenten der Bewerbung geachtet. Bereits vor Corona gab es unter US-Hochschulen einen Trend, diese Tests nicht mehr zwingend zu verlangen, denn an ihrer Aussagekraft bestehen begründete Zweifel. Bislang hielt jedoch die Mehrzahl der US-Unis weiter daran fest. Dass jetzt aufgrund der Ausnahmesituation auch Verfechter der Tests zumindest vorübergehend darauf verzichten oder diese Situation nutzen, um ihre bisherigen Verfahren auf den Prüfstand zu stellen, zeigt dass es weiter in Richtung „test-optional“ gehen wird.

Die folgende Tabelle zeigt die amerikanischen Colleges und Universitäten, die als Reaktion auf Covid-19 vorübergehend oder dauerhaft keine Testergebnisse aus SAT oder ACT verlangen (Stand: 24. Juni 2020). Nicht aufgeführt sind die US-Hochschulen, die bereits vorher eine „test-optional policy“ umgesetzt hatten. Eine aktuelle Liste dieser Hochschulen gibt es auf der Webseite der Organisation FairTest.

Wichtig: „Test-optional“ ist nicht gleich „test-blind“

Dass SAT- oder ACT-Ergebnisse für die kommende Bewerbungsrunde und zum Teil darüber hinaus nicht verlangt werden, heißt natürlich nicht, dass man nicht trotzdem welche einreichen kann. Auf fast allen unten verlinkten Uni-Webseiten findet sich der Hinweis, dass Bewerber, die über SAT/ACT-Ergebnisse verfügen, diese gerne einreichen dürfen, und dass die Punktzahlen bei der Zulassungsentscheidung durchaus berücksichtigt werden. „Test-optional“ bedeutet also nicht, dass SAT/ACT überhaupt keine Rolle mehr spielen! Das wäre „test-blind“ (gibt es auch, aber selten, z.B. Caltech). Wer also gute oder sehr gute Ergebnisse in SAT oder ACT erzielt hat, kann der eigenen Bewerbung damit weiterhin einen positiven Kick geben.

Außerdem noch der Hinweis, dass die „test-optional“-Regelungen sich bei ausländischen Bewerbern nicht auf den Nachweis der Sprachkenntnisse beziehen. Ein Englischtest muss nach wie vor abgelegt werden, auch wenn SAT oder ACT nicht nötig sind. Die meisten Unis akzeptieren die Englisch Tests TOEFL oder IELTS sowieso zunehmend auch den Duolingo Test. Vom TOEFL gibt es derzeit eine At-Home-Variante, die zuhause abgelegt werden kann.


HochschuleRegelung laut WebsiteLink
Albion CollegeTest-optional for students applying for fall 2020How is COVID-19 Affecting Admission?
Alfred UniversityTest-optional for spring and fall 2021 „Test Scores“ (opens in a new tab)“>Siehe „Requirements“ > „Test Scores“
Alma CollegeSuspended SAT/ACT requirements for traditional first-year students between April 1, 2020 and September 30, 2021Admissions & Aid page
Amherst CollegeTest-optional for applicants for the first-year class during the 2020-21 admission cycle
The college has communicated with high schools, letting them know students will not be penalized in admissions for school closures, pass-fail grading, or other similar changes made in response to Covid-19
Amherst announcement
Amherst admissions site
Anderson UniversityTest-optional effective immediatelyAnderson announcement
Babson CollegeTest-optional for students applying for entry in fall 2021
English proficiency exams for non-native English speakers are still required; students can request waiver
Babson announcement
Baylor UniversityTest-optional for 2021Press release
Bentley UniversityTest-optional for Fall 2021 and Spring 2022First-year applicants
Bethany CollegeTest-optional for fall 2020Bethany announcement
Boston CollegeTest optional for first-year applicants during the 2020-21 admission cycle.  
Test-optional policy for 2020-21
Boston UniversityTest-optional for first-year students applying for fall 2021 and spring 2022.
Applies to all undergraduate schools and colleges at BU and all scholarship programs.
BU announcement
BU admissions site
Brandeis UniversityTest-optional for applicants entering fall 2021 and beyondBrandeis Test-Optional Policy
Brown UniversityTest-optional for first-year applicants during the 2020-21 admission cycle. This change is for one year only.Brown announcement
Briar Cliff UniversityWaiving SAT/ACT score requirement for current high school seniorsBriar Cliff announcement
Buena Vista UniversityTest-optional for 2021Test-optional announcement
Bucknell UniversityTest-optional beginning in fall 2020 for a 5 year pilot program.Announcement
Butler UniversityTest-optional beginning fall 2021 and beyond. Some programs may still require standardized test scores.Test-optional admission
California Institute of Technology (Caltech)Two-year moratorium on SAT and ACT requirements (test-blind)Caltech announcement
California State UniversityAll 23 CalState campuses: No SAT/ACT requirements for the academic year 2021-2022High School Guidance: Fall 2021 Prospective First-Time First-Year Students
Carleton CollegeAdopting a one-year test-optional policy for first-year applicants applying for admission for entry in Fall 2021Criteria for admission
Carnegie Mellon UniversityTest-optional policy for one year, removing the SAT/ACT standardized testing requirement for first-year Fall 2021 applicants.Carnegie Mellon announcement
Case Western Reserve UniversityTest-optional for students entering fall 2021CWRU announcement
Centre CollegeTest-optional for 2021, 2022, and 2023 admission cyclesCentre announcement
Claremont McKenna CollegeAdopting a one-year test-optional policy for all first-year students applying for admission in Fall 2021CMC announcement
Clarkson UniversityOne-year test-optional policy for all first-year students applying for admission in Fall 2021Clarkson announcement
Coastal Carolina UniversityTest-optional for fall 2021 applicants with a minimum 3.5 high school GPACCU announcement
College of CharlestonTest-optional for fall 2021. The pilot program will be evaluated next summer and a determination on whether or not to continue it will be made for the next admissions cycle.News release
College of Coastal GeorgiaTest-optional for summer and fall 2020Announcement
Colgate UniversityTest-optional for students entering fall 2021Colgate announcement
College of WoosterTest-optional for fall 2021 entering class and beyondWooster announcement
Columbia UniversityTest-optional for first year applicants to Columbia College and Columbia Engineering 2020-2021 admission cycle.Revised Testing Policy for 2020-2021 application cycle
The Cooper UnionTwo-year test-optional pilot program for students entering fall 2021 and fall 2022Applying to Cooper Union
Cornell UniversityTest-optional for 2021 applicantsAnnouncement
Dartmouth CollegeOne-year suspension of the university’s standardized testing requirement for candidates seeking undergraduate admission in 2021Dartmouth admissions blog
Davidson CollegeTest-optional for a three-year period, beginning with students entering fall 2021Davidson announcement
Drury UniversityTest-optional school, beginning with applications for fall 2021 and beyond. Test-optional applicants will have an additional 250 to 500-word essay as part of the scholarship and award process.Drury announcement
Duke UniversityOne-year test-optional policy for students applying for admission to the first-year undergraduate class in the 2020-21 admissions cycle.Duke statement
Eckerd CollegeTest-optional for two-year pilot program (fall 2021 – fall 2022)Announcement
Elon UniversityTest-optional beginning in fall 2021 in a three-year pilot programPress release
Fordham UniversityTest-optional for two-year period beginning with the fall 2021 classAnnouncement
Franklin CollegeTest-optional for current high school seniors for the remainder of the 2019-20 school yearFranklin announcement
Georgetown UniversityGeorgetown will be „flexible“ and fully consider applications from students who encounter difficulties completing standardized tests and are thus unable to provide SAT or ACT scores.Covid-19 admissions update
Gonzaga UniversityTest-optional for students applying for college admission for fall 2021. Gonzaga announcement
Grand Valley State UniversityTest-optional for fall 2021Undergraduate admissions requirements (under „Freshman requirements“)
Greenville UniversityTest-optional for 2021 and beyondPress release
Hamilton CollegeTest-optional for 2021-2022 academic yearHamilton announcement
Harvard UniversityTest-optional for the 2020-21 admissions cycle. „Harvard College will allow students to apply for admission to the Class of 2025 without requiring standardized test scores.“Admission application considerations
Haverford CollegeTest-optional for first-year and transfer applicants for a three-year trial beginning with students entering fall 2021Haverford admissions blog announcement
University of Illinois Urbana-ChampaignTests optional for fall 2021 freshman applicantsAnnouncement
Indiana University BloomingtonTest-optional beginning in 2021About test-optional admissions
IUPUITest-optional beginning 2021 and beyondAdmissions page (under „Regarding the SAT or ACT exam“)
Johns Hopkins UniversityOne-year test-optional policy for the Class of 2025 (students applying for entry in the fall of 2021)Standardized test information
Kenyon CollegeAdopting a one-year test-optional policy for all students applying for admission in fall 2021Standardized testing at Kenyon
Limestone CollegeTest-optional for students entering fall 2020. Students who have SAT and ACT scores are still encouraged to submit them.Limestone announcement
Loyola Marymount UniversityTest-optional for fall 2021 applicantsLMU announcement
Loyola University New OrleansTest-blind starting in fall 2021.Announcement
Macalester CollegeBeginning with the fall 2021 admission cycle, submission of ACT or SAT test results is optional.Standardized testing policy
Mansfield UniversityTest-optional for students entering fall 2020. Admitted students who did not submit SAT/ACT scores (1) may need to take placement tests during orientation and (2) eligible for a narrower range of merit awards.Mansfield announcement
McMurry University (TX)Test-optional for fall 2020McMurry announcement
Mercer UniversityTest-optional for first-year applicants for summer or fall 2020First-Year Admissions
Middlebury CollegeTest-optional policy for at least 3 years, through fall 2023, on a trial basisMiddlebury announcement
Millersville UniversityExpanding its test-optional policy (previously limited to local residents) to all students entering fall 2020Millersville Test-Optional FAQ page
MITSAT Subject Tests no longer used in undergraduate admissionsMIT announcement
NCAA Eligibility CenterWaiving SAT/ACT requirement for student-athletes entering Division I and II colleges in the 2020-2021 academic year (applies only to students graduating in spring/summer 2020).
The Eligibility Center will also adjust its approach to pass/fail grades received in spring/summer 2020 by students at all grade levels.
NCAA Eligibility Center COVID-19 FAQ

Announcement
Northeastern UniversityTest-optional for prospective students for the 2021-2022 academic year. Includes undergraduate and graduate students.Northeastern announcement
Northwestern UniversityTemporary test-optional policy for the 2020–2021 admission cycleNorthwestern announcement
Oberlin CollegeMoving to a test-optional model for the next three years starting with the 2020-2021 admissions cycle, and continuing as a pilot program through the 2022-2023 application year.Oberlin announcement
Oregon State UniversityTest-optional for undergraduates entering in fall 2021 and beyondOSU announcement
Penn State UniversityPenn State is making SAT/ACT score submissions optional for prospective students applying for summer or fall 2021 admission. Penn State news
Pepperdine UniversityTest-optional for undergraduate international students and US students studying outside of the United States for the 2021-2022 academic yearRevised Standardized Testing Policy
Pomona CollegeTest-optional for first-year and transfer students entering in fall 2021Pomona announcement
Princeton UniversityTest-optional for the 2020-2021 admission cycle. Applications without test scores will be considered complete. Covid-19 update
Purdue University NorthwestTest-optional for summer and fall 2020Admissions page
Rensselaer Polytechnic InstituteTest-optional for fall 2021 and spring 2022Announcement
Rhodes CollegeTest-optional for three years, which will serve as a pilot project to determine if the test-optional policy should continueRhodes announcement
Rice UniversityTest-optional for 2020-2021 applicantsRice announcement
Rochester Institute of TechnologyTest scores can be self-reported on application for fall 2020. Students admitted will be required to submit official scores if they enroll. Test-optional for some programs for fall 2020. Fall 2021 and beyond, RIT will be test-optional.Press release
Rutgers University – CamdenTest-optional for fall 2020Camden Undergraduate Admissions
Rutgers University – NewarkTest-optional for fall 2020 and fall 2021Newark Undergraduate Admissions
Rutgers University – New BrunswickTest-optional for fall 2020 and fall 2021New Brunswick enrollment FAQs
Saint Louis UniversityTest-optional for 2021-2022 academic year for most programsAnnouncement
Santa Clara UniversityTest-optional for a two-year period for first-year and transfer students beginning with students entering in fall 2021. Will reassess whether to reinstate the testing requirement after the two-year period.Santa Clara announcement
Scripps CollegeTest-optional for students entering in fall 2021 and beyondScripps announcement
Seattle UniversityTest-optional starting fall 2021SU announcement
Southern Methodist UniversityTest-optional for spring 2021 and fall 2021Undergraduate Temporary Test-Optional Policy
St. Edward’s UniversityTest-optional for undergraduate applicants for fall 2021 and beyondSt. Edward’s announcement
St. Olaf CollegeTest-optional for fall 2021 and beyondSt. Olaf announcement
St. Thomas Aquinas CollegeTest-optional for fall 2020STAC announcement
Stanford UniversityTest-optional for applicants during the 2020-2021 admission cycleIn response to Covid-19
Swarthmore CollegeTest-optional for applicants during the 2020-2021 and 2021-2022 cyclesSwarthmore announcement
Tennessee State UniversityTest-optional for fall 2020Announcement
Texas Christian UniversityTest-optional for students entering in fall 2021TCU announcement
The College of New JerseyTest-optional beginning with 2020-2021 admission cycle for a three-year period. Does not apply to the seven-year medical program or optometry program.Announcement
Trinity University (TX)Test-optional for a three-year period starting with applicants for fall 2021. Applicants can self-report unofficial test scores via applicant portal.Trinity announcement
Tufts UniversityTest-optional for all undergraduates for a three-year period, beginning with students entering fall 2021. Will determine whether to reinstate testing requirement at the end of the three-year period.Tufts announcement
Tulane UniversityTest-optional for students applying for a spot in the class entering fall 2021Tulane announcement and FAQ
University of California System (UC Berkeley, UCLA, UC San Diego etc.)Test-optional for 2021-2022. Test-blind for 2023-2024. UC aims to develop their own admissions test for California students by 2025.UC announcement
University of Central MissouriTest-optional beginning in fall 2020 for students with a 3.5 GPA or higher. Announcement
University of CincinnatiTest-optional for a two-year period starting with 2021 applicantsAnnouncement
University of ConnecticutTest-optional beginning with the 2021-2022 academic year for the next three admission cyclesPress release
University of the CumberlandsAdopting a test-optional policy for current and future applicants.Cumberlands announcement
University of Hawai’i at ManoaTest-optional for 2021-2022 academic years.Announcement
University of HoustonTest-optional for summer and fall 2020Admissions: Freshmen: No Test Score
University of LouisvilleTest-optional for spring 2021, summer 2021 and fall 2021ACT/SAT information
University of MiamiPiloting test-optional policy for fall 2021Announcement
University of New EnglandPiloting a test-blind policy for 2020-2021 academic yearAnnouncement
University of MobileTest-optional for fall 2020University of Mobile announcement
University of North Carolina SystemChange in minimum admissions requirements: 2.5 GPA or 1010 combined SAT score/19 composite ACT score; applicants must submit test scores but system schools may choose to admit based on GPA alone. Each UNC system school has freedom to set its own requirements above these minimums.UNC System announcement

Daily Tar Heel article about the new policy
University of Notre DameTest-optional for the 2020-21 application yearNotre Dame announcement
University of OregonTest-optional for students entering fall 2021 and beyond. Standardized test scores will still be needed for certain automatic scholarships.UO announcement
University of PennsylvaniaUPenn will not require the SAT or ACT for the 2020-21 first-year and transfer admissions cycles (one-year policy)Announcement
University of Pittsburgh Bradford CampusTest-optional for fall 2020Announcement
University of RichmondTest-optional for fall 2021Announcement
University of Southern CaliforniaTest-optional for 2021-2022 academic yearAnnouncement
University System of GeorgiaTest-optional for students entering summer and fall 2021. Students without test scores must meet specific GPA thresholds. Applies to all USG schools except UGA and Georgia Tech, which have already fall class waitlists.USG announcement
University of Texas, AustinOne-year test-optional policy for first-year students in the 2020-21 admission cycle.UT Austin announcement
University of ToledoPiloting a test-optional admissions model for summer and fall 2020UToledo test-optional admissions page
University of VirginiaUniversity of Virginia will not require that applicants submit standardized testing to be considered for admission for at least the next application cycleUVA announcement
University of WashingtonTest-optional for fall 2021Announcement
Vanderbilt UniversityFor the 2021-22 academic year, the admissions process will be test-optional for all first-year and transfer applicants, including international and homeschool students.Vanderbilt announcement
Vassar CollegePiloting a test-optional policy for the 2020-21 admissions cycle. Will evaluate after the one-year pilot to determine whether test-optional policy should continue.Vassar announcement
Villanova UniversityTest-optional for 2020-2021Announcement
Virginia TechTest-optional for 2020-2021.Announcement
Washington and Lee UniversityTest-optional for 2021 applicantsAnnouncement
Wellesley CollegeTest-optional for first-year applicants entering in fall 2021. Suspending the Regular Decision with Early Evaluation option for first-year applicants entering fall 2021.Wellesley admissions page
Western Michigan UniversityTest-optional admission policy for students applying for the remainder of fall 2020 and for 2021 entry termsAdmission criteria
Westminster College (PA)Waiving SAT/ACT requirements for students entering fall 2020Westminster announcement
West Virginia Wesleyan CollegeTest-optional for spring 2021 and fall 2021Announcement
William and MaryLaunching a three-year test-optional pilot program with the 2020-2021 academic yearAnnouncement
Williams CollegeTest-optional for students applying as freshmen or transfers during the 2020-21 admissions cycle. For students who choose to submit scores, results will be considered as part of the holistic admissions process. Williams announcement
Yale UniversityTest-optional policy for 2020-2021 undergraduate admissions cycleYale announcement

Stand: 24. Juni 2020. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Wegen Corona: Kein SAT für Berkeley und UCLA nötig

Es war nur eine Frage der Zeit: Jetzt hat die erste große US-Universität Konsequenzen aus der weltweiten Absage der Zulassungstests SAT und ACT gezogen. Wie die LA Times heute berichtet, wird die University of California – ein staatlicher Hochschulverbund mit knapp 300.000 Studierenden und zehn Standorten, darunter die berühmten Unis Berkeley, Los Angeles und San Diego – in diesem Jahr keine SAT- oder ACT-Ergebnisse für die Zulassung verlangen. Mit dieser Entscheidung wolle die Universität angesichts einer historischen Katastrophe allen Studieninteressierten eine faire Chance bieten, sagte UC-Präsidentin Janet Napolitano.

Han Mi Yoon-Mu, die an der University of California die Zulassung zum Bachelorstudium leitet, spricht explizit auch die Schwierigkeiten ausländischer Bewerber an: Die Unsicherheit sei global, und vielen internationalen Studieninteressenten sei es derzeit nicht möglich, die regulären Zulassungsvoraussetzungen der Universität zu erfüllen, unter anderem weil SAT und ACT in Ländern wie Großbritannien, Pakistan, Frankreich, Deutschland und Italien abgesagt wurden. Auch würden aufgrund der Schulschließungen die zuhause erbrachten Leistungen vielerorts nicht benotet, was normalerweise für die Zulassung notwendig wäre. Die Universität wolle auch in diesem Punkt flexibel sein.

Bessere Zulassungschancen durch Corona

Aus der Krise ergibt sich somit auch eine Chance. Denn aus meiner Studienberatung weiß ich, dass sich auch sehr gute deutsche Schülerinnen und Schüler mit dem SAT- oder ACT-Test häufig schwertun und oft wegen des ungewohnten Formats nicht die Punktzahlen erzielen, die für eine aussichtsreiche Bewerbung nötig wären. Es könnte somit in diesem Jahr etwas leichter sein, einen Studienplatz an Elite-Unis wie Berkeley oder UCLA zu ergattern. Hinzu kommt, dass sich eventuell viele internationale Mitbewerber aufgrund der aktuellen Entwicklungen ganz gegen eine Bewerbung in den USA entscheiden und die Konkurrenz allgemein weniger stark ausfällt, als es gewöhnlich der Fall ist (zuletzt lag die Zulassungsquote für Ausländer an Berkeley und UCLA bei nur rund 8 Prozent).

Es ist zu erwarten, dass viele weitere Colleges und Universitäten dem Beispiel der University of California folgen werden. Die California State University – neben der University of California das zweite staatliche Universitätssystem in Kalifornien mit 23 Standorten – wird wahrscheinlich in Kürze ähnliche Maßnahmen ankündigen.

Hier die offizielle Mitteilung der University of California.

Foto UCLA: Wikipedia

Kurz erklärt: Was sind High School Transcripts?

Bei einer Bewerbung für ein Studium an Colleges und Universitäten in den USA – oder zum High School-Besuch – werden stets sogenannte „high school transcripts“ verlangt, mitunter auch als „secondary school transcripts“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um nichts anderes als die Schulzeugnisse aus der High School-Zeit, das heißt seit einschließlich Klasse 9.  Diese Zeugnisse werden im US-Sprachgebrauch „transcripts“ genannt, weil es sich um eine „Abschrift“ aus dem elektronischen Schülerregister handelt. Ein typisches US-Transcript besteht aus einer einzigen eng bedruckten Seite, auf der untereinander alle belegten Kurse von Klasse 9 bis Klasse 12 mit Noten aufgeführt sind. Hier ein Beispiel für ein Transcript.

Wer in Deutschland, Österreich oder der Schweiz zur Schule geht, hat naturgemäß ein solches Transcript nicht, weil unsere Zeugnisse anders aussehen. Das ist aber kein Grund zur Sorge, denn was die US-Unis sehen wollen, ist ja eine Dokumentation der schulischen Leistungen, in welcher Form diese auch immer dargestellt sind. Einzureichen sind also alle Halbjahres- und Jahreszeugnisse seit einschließlich Klasse 9 sowie – falls bereits vorhanden – das Abitur- oder Maturitätszeugnis. Alles sowohl im deutschen Original als auch in englischer Übersetzung. Wichtig dabei zu beachten:

  • Die Kopien der deutschen Zeugnisse und die englischen Übersetzungen müssen in der Regel direkt von den Schulen verschickt werden, die die Zeugnisse ausgestellt haben – also nicht von den Studienbewerbern selbst! Ansonsten gelten die Dokumente nicht als „official“ und glaubwürdig. Das Versenden kann entweder auf elektronischem Wege oder per Post geschehen.
  • Die englischen Übersetzungen müssen ebenfalls offiziell sein, das heißt in der Regel von einem professionellen Übersetzer stammen, der gerichtlich autorisiert ist, beglaubigte Urkundenübersetzungen anzufertigen. Selbst erstellte Übersetzungen werden nicht akzeptiert – es sei denn, die Schule setzt ihren Stempel darunter.
  • Die amerikanische High School umfasst die Schuljahre 9 bis 12. Analog dazu müssen also auch Bewerber aus dem Ausland alle Zeugnisse aus dieser Zeit einreichen, auch wenn – wie in Deutschland – die Klassen 9 und 10 für die Abiturnote überhaupt keine Rolle spielen.

ConsultUS verfügt über jahrelange Erfahrung im Erstellen und Versenden von englischen Übersetzungen deutscher Schulzeugnisse und ist als Mitglied der International Association of College Admissions Counseling, der mehr als 1.000 amerikanische und kanadische Hochschulen angehören, ein bevorzugter Partner der Zulassungsstellen. Gerne erstellen wir beglaubigte englische Übersetzungen Ihrer Zeugnisse und beraten Sie zum korrekten Versand. Mehr dazu hier. Für ein unverbindliches Angebot senden Sie Ihre Dokumente bitte gut lesbar eingescannt an translate@transcripts-usa.de oder rufen Sie uns an, um alles Weitere zu besprechen: +493044705285.

Kurz vorgestellt: American University

Frage: Warum studieren an der American University so viele internationale Studenten? Antwort: Weil sie bei der Google-Suche nach US-Hochschulen die Begriffe „American“ und „university“ eingeben und dann die erstbeste Uni nehmen, die angezeigt wird … Dieser Witz ist häufiger zu hören auf dem Campus dieser mittelgroßen privaten Universität (rund 13.000 Studenten) in Washington D.C. Zusammen mit der Georgetown University und der George Washington University zählt sie zu den „Großen Drei“ in der US-Hauptstadt. Anders als diese beiden liegt die American University aber nicht mitten in der Stadt, sondern etwas abseits in Tenleytown, einem ruhigen und sicheren Wohnviertel, das aufgrund der zahlreichen Botschaftsgebäude auch als „Embassy Row“ bekannt ist. Von dort ist man mit der Metro in zehn Minuten Downtown und kann sich den unzähligen Restaurants, Museen, Bars und Veranstaltungen der Hauptstadt widmen.

International und politisch

Der Name „American University“ klingt zunächst recht konservativ und staatstragend. Tatsächlich ist diese 1893 gegründete Hochschule in vieler Hinsicht alles andere als eine typische amerikanische Universität. Das fängt schon damit an, dass es auf dem Campus extrem multinational zugeht: Rund 10 Prozent der Studierenden kommen aus dem Ausland; etwa 150 Länder sind vertreten. Diese internationale Atmosphäre ist auch für viele amerikanische Bewerber ein Grund, sich für American zu entscheiden. Und mehr als die Hälfte (!) verbringt einen Teil des Studiums im Ausland. Außerdem sind die Studierenden hier politisch äußerst interessiert und aktiv: Dass auf Partys die ganze Nacht über die Reform des Gesundheitswesens oder das System der Wahlkampfspenden diskutiert wird, ist keine Seltenheit. Auch wer anfangs keine Ahnung von der US-Politik hat, kommt an American kaum an den Fragen vorbei, die die Nation bewegen. Dabei sind die Studierenden überwiegend linksliberal gesinnt und mischen sich aktiv ein. Ein bunter, quirliger Haufen, weniger abgehoben-elitär als bei den berühmteren Nachbarn.

Top-Programme in BWL und International Studies

Auch akademisch ist die American University am stärksten in Politikwissenschaft, Wirtschaft, Jura und Journalismus aufgestellt. Die Kogod School of Business (Foto rechts) zählt zu den besseren Adressen für ein BWL-Studium in den USA. Weltweite Berühmtheit genießt jedoch vor allem die School of International Service (SIS), an der Bachelorstudenten einen B.A. im Fach „International Studies“ machen können. Dabei werden globale Entwicklungen aus Themenfeldern wie Friedens- und Konfliktforschung, Weltwirtschaft, Außen- und Sicherheitspolitik, Menschenrechte, Ungleichheit und Entwicklungspolitik mit jeweils regionalen Schwerpunkten aus politik-, wirtschafts-, sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive betrachtet. Wer sich für diese Themen begeistert, findet an keiner anderen US-Universität ein derart umfangreiches Angebot. Unnötig zu erwähnen, dass der Studiengang durch den Standort in der US-Hauptstadt unzählige Möglichkeiten bietet, das Gelernte durch Praktika zu bereichern und den Berufseinstieg vorzubereiten. Weitere akademische Stärken finden sich außerdem in den künstlerischen Fächern.

In punkto Reputation und Niveau reicht die American University sicher (noch) nicht ganz an den großen Konkurrenten Georgetown University heran. Aber mit ihrer Betonung auf „real-world experience“ wird auch ein anderer Schwerpunkt gesetzt: Die Praxisorientierung steht bei American im Vordergrund; viele Dozenten haben jahrelange Berufserfahrung in Politik und Wirtschaft gesammelt und geben diese an die Studierenden weiter (Vitamin B inklusive). Wie an jeder anderen US-Universität müssen auch die Bachelorstudenten an American unabhängig von ihrem Hauptfach zunächst ein Studium Generale absolvieren. Hierfür müssen jeweils zwei Kurse aus fünf sogenannten „Foundational Areas“ absolviert werden: „The Creative Arts“, „Traditions that Shape the Western World“, „The Global and Cross-Cultural Experience“, „Social Institutions and Behavior“ und „The Natural and Mathematical Sciences“. Auch an dieser thematischen Gruppierung zeigt sich, dass American einen etwas anderen Weg geht als viele andere US-Universitäten.

Studium in Washington D.C.

Mehr als zwei Drittel der Studierenden leben in Wohnheimen auf dem Campus, vor allem während der ersten beiden Studienjahre. Das Sozialleben spielt sich ebenfalls größtenteils auf dem Campus ab, aber natürlich lockt auch das hauptstädtische Nachtleben in den Ausgehbezirken Georgetown oder DuPont Circle – wenn auch die meisten Clubs erst ab 21 Jahren Einlass gewähren. Hinzu kommen die zahllosen Museen, Denkmäler und Kunstgalerien, die es zu besichtigen gilt; nicht zu vergessen die Live-Musik-Szene der Stadt. Die Universität selbst lockt regelmäßig bekannte Redner auf den Campus und bietet mit hunderten von studentischen Gruppierungen jeder und jedem eine passende Betätigung. Insgesamt sind die Studierenden der American University dafür bekannt, eine gute Balance aus Studium und Freizeit zu finden. Nur die Sportbegeisterung lässt zugunsten der Politik etwas zu wünschen übrig; auch in diesem Punkt ist die Uni eher unAmerican.

Kosten und Stipendien

Die Studiengebühren für ein Bachelorstudium an der American University betragen zurzeit rund 48.000 US-Dollar pro Jahr. Nimmt man Unterkunft und Verpflegung auf dem Campus hinzu, belaufen sich die Kosten auf rund 65.000 US-Dollar pro Jahr. Dies klingt sehr teuer – und ist es auch! – liegt aber noch deutlich unter dem, was die Konkurrenz in Washington D.C. verlangt. Zumal die American University speziell für leistungsstarke internationale Studenten eine Vielzahl an sogenannten „merit-based scholarships“ zwischen 8.000 und 20.000 US-Dollar pro Jahr vergibt – Stipendien also, bei denen es nicht auf die Zahlungskraft der Eltern, sondern allein auf besondere schulische und außerschulische Leistungen ankommt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die American University von ausländischen Bewerbern keine Ergebnisse aus dem Eignungstest SAT oder ACT verlangt. Die Bewerbungsfrist bei einem geplanten Studienbeginn im Herbst ist jeweils der 15. Januar eines Jahres.

Weitere Beiträge in der Reihe „Kurz vorgestellt“:

Fotos (c) American University. Used by permission.

Video-Tour: Diese 9 Unis in Boston muss man kennen!

Boston ist die US-Studentenmetropole schlechthin. Nirgendwo sonst gibt es eine solche Dichte an exzellenten Colleges und Universitäten: Mehr als 50 sind es, wenn man nicht nur Boston selbst, sondern die gesamte Region betrachtet. Und doch hat man im Ausland oft nur von Harvard und MIT gehört – dabei hat die Region so viel mehr zu bieten! Im Juli 2016 habe ich gemeinsam mit anderen Studienberatern aus aller Welt neun herausragende und höchst unterschiedliche Hochschulen in Boston besucht. Meine Kamera war immer dabei, und so freue ich mich, jetzt den Film THE BOSTON COLLEGE TOUR: 9 UNIVERSITIES IN 9 MINUTES zu präsentieren – ein Kurztrip durch die vielfältige Hochschullandschaft der Stadt, der hoffentlich Lust auf mehr macht. Für Fragen und Beratung zum Studium in Boston stehe ich natürlich gern zur Verfügung. Viel Spaß!

Im Video sind zu sehen (in dieser Reihenfolge): Suffolk University ++ Emerson College ++ Boston University ++ Tufts University ++ Wellesley College ++ Babson College ++ Bentley University ++ Brandeis University ++ Northeastern University. Mehr Informationen zu diesen Hochschulen auf https://consultUS.org/study-in-boston.

Bewerbung und Zulassung an Harvard: Worauf es ankommt

Kürzlich war ich auf einer Campusreise in Boston und habe bei der Gelegenheit auch mal wieder an der Harvard University vorbeigeschaut. Und der kleine Abstecher hat sich gelohnt! Im historischen Sanders Theater lief eine Informationsveranstaltung für Studieninteressierte. Es war Samstag vormittag, und das Auditorium war voll besetzt mit Schülern, Eltern und anderen Besuchern. Auf der Bühne: keine langweilige, zig-mal gehörte Powerpoint-Präsentation, sondern ein lebendiges Gespräch zwischen einem Repräsentanten der Universität und zwei aktuellen Studentinnen zu verschiedenen Aspekten des Studiums an Harvard. Sehr persönlich, sehr dem Publikum zugewandt. Da habe ich an anderen US-Eliteunis schon ganz anderes erlebt.

„Objektive Qualifikationen spielen für die Zulassung letztlich keine Rolle“

Das Beste kam jedoch zum Schluss. Nachdem die beiden Studentinnen die Bühne verlassen hatten, hielt der Harvard-Repräsentant eine knapp 15-minütige Rede, in der er erläuterte, nach welchen Kriterien und Verfahren die Zulassungsentscheidungen zum Bachelorstudium an Harvard getroffen werden. Nichts grundlegend Neues, aber selten habe ich das Verfahren der „highly selective college admissions“ so anschaulich und eindringlich beschrieben gehört. Ein exzellenter Vortrag, der mir und den anwesenden Kollegen aus dem Herzen sprach, denn genau diese Punkte sind es, die wir den Schülern in der Studienberatung zu vermitteln versuchen. Und wenn es „straight from the horse’s mouth“ kommt, ist es natürlich noch einmal überzeugender.

Für alle, die an Harvard und ähnlich renommierten Universitäten studieren möchten und nicht dabei sein konnten, habe ich den Vortrag mit meiner Kamera festgehalten. In den ersten Minuten ist das Bild noch etwas wackelig, weil der junge Mann vor mir sich nicht entscheiden konnte, ob er seine Basecap auf- oder absetzen wollte. Auch der Ton ist trotz Mikrofon nicht immer klar verständlich; deshalb habe ich den Vortrag sicherheitshalber untertitelt. Was hier über die Zulassung an Harvard gesagt wird, gilt so oder so ähnlich  auch für andere US-Hochschulen, an denen nur ein Bruchteil der Bewerber zugelassen wird.

Ob das Ganze „fair“ ist – wie im Vortrag behauptet – sei mal dahingestellt. Nicht erwähnt wird nämlich, dass die Kinder von Ehemaligen (sogenannte „legacy students“) deutlich höhere Chancen auf Zulassung haben und die Eliteunis hier auch gerne ein Auge zudrücken bei den Kriterien. An Harvard bestehen rund 12-13 Prozent eines Jahrgangs aus „legacies“. Ihre Zulassungsquote liegt bei rund 30 Prozent und ist damit rund sechsmal so hoch wie für normale Bewerber. Auch für leistungsstarke Sportler werden die Kriterien häufig etwas aufgeweicht, denn die Eliteunis wollen natürlich auch ihre Sportmannschaften siegen sehen. (Nachzulesen in The Price of Admission: How America’s Ruling Class Buys Its Way into Elite Colleges–and Who Gets Left Outside the Gates vom Wall Street Journal-Reporter und Harvard-Absolventen Daniel Golden.)

Kurz vorgestellt: Princeton University

Unter den „Großen Drei“ der amerikanischen Ivy League Universitäten (Harvard-Yale-Princeton) ist die Princeton University in Princeton (New Jersey) mit nur rund 7.500 Studierenden (davon 5.000 im Bachelorstudium) die kleinste. Damit besetzt die Hochschule unter den Super-Eliteuniversitäten der USA eine besondere Nische. Denn einerseits handelt es sich um eine führende Forschungsuniversität mit zahlreichen Spitzenforschern auf allen Gebieten, andererseits haben diese Star-Professoren  aufgrund der relativ geringen Zahl an Masterstudierenden und Doktoranden die Möglichkeit, einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit den Bachelorstudierenden zu widmen. Das bedeutet: eine intensive Betreuung und viele Möglichkeiten für anspruchsvolle eigene Studienvorhaben unter Anleitung eines Hochschullehrers. Auch in punkto Location hebt sich Princeton von der Konkurrenz ab: Während Harvard Teil der Ostküstenmetropole Boston ist und New Haven (Yale) noch immer zu den US-Städten mit der höchsten Kriminalitätsrate zählt, ist das Städtchen Princeton (ca. 25.000 Einwohner) klein, wohlhabend und weitgehend sicher.

Der beeindruckende Campus der Universität erinnert mit seiner überwiegend neugotischen Architektur an Oxford, Cambridge und Harry Potter. (Eine virtuelle Tour mit vielen Fotos gibt es hier.) Besonders ins Auge stechen die riesige, reich verzierte Universitätskirche und der Cleveland Tower, der sich majestätisch über die Baumwipfel erhebt. Andere Gebäude wie die mehr als 250 Jahre alte Nassau Hall sind im Kolonialstil gehalten, während einige moderne Einrichtungen von führenden Architekten wie Robert Venturi und IM Pei entworfen wurden. Insgesamt aber sieht Princeton haargenau so aus, wie man sich eine Ivy League Universität vorstellt. Noch immer hält sich übrigens hartnäckig die (widerlegte) Legende, dass der Begriff „Ivy League“, der sich eigentlich nur auf die Mitgliedschaft in einer Sportliga bezieht, seinen Ursprung in den Efeuranken an den Mauern von Nassau Hall hat. Das Ganze wirkt sehr gediegen und exklusiv, und obwohl Geld bei der Zulassung keine Rolle spielt, hängt Princeton nachhaltig der Ruf an, eine Bastion des privilegierten Neuengländer Geldadels zu sein. Tatsächlich ist die sozioökonomische Mischung der Studentenschaft aber kaum anders als an den anderen Ivy League Hochschulen.

Unterschied zu Harvard und Yale: Fokus auf das Bachelorstudium

West_College_PrincetonWas Princeton von den anderen Ivy League-Institutionen unterscheidet, ist vor allem der starke Fokus auf das vierjährige Bachelorstudium. Für eine Forschungsuniversität bietet Princeton den Bachelorstudenten einen ungewöhnlich engen Kontakt zu den Professoren. Selbst die Einführungsvorlesungen werden nicht, wie oft an größeren Einrichtungen, von wissenschaftlichen Assistenten und Doktoranden gehalten, sondern fast immer von den berühmten Professoren höchstpersönlich. Das Freshman Seminar Program, an dem rund zwei Drittel aller Studienanfänger teilnehmen, bietet weitere Möglichkeiten, gleich zu Beginn des Studiums einen engen Kontakt zum Lehrpersonal aufzubauen. Bei diesem Programm können sich die Studierenden in kleinen Gruppen in eines von mehr als 60 Themen vertiefen und dabei das Handwerk des wissenschaftlichen Arbeitens lernen.

Alle Bachelorstudierenden müssen zudem unabhängig von ihrem Hauptfach eine Art Studium Generale absolvieren, zu dem unter anderem Kurse in Erkenntnistheorie, Ethik, Literatur, Geschichte, Mathematik und Naturwissenschaft gehören. Das ist an den meisten US-Universitäten so. Wer an Princeton studiert, muss allerdings im dritten Studienjahr zusätzlich zum normalen Kurspensum noch zwei längere eigenständige Arbeiten zu je 30 Seiten verfassen. Außerdem ist Princeton eine der wenigen US-Universitäten, an denen die Bachelorstudierenden im letzten Studienjahr eine lange Abschlussarbeit („senior thesis“) erstellen müssen, die einer Masterarbeit in Deutschland in nichts nachsteht. Viele Absolventen sagen, die Arbeit an ihrer „senior thesis“ sei eine ihrer besten Erfahrungen an Princeton gewesen. Aus all dem dürfte deutlich werden, dass das Niveau hier höchst anspruchsvoll ist, und die Bestnote „A“ ist bedeutend schwieriger zu bekommen als an anderen Elitehochschulen, wo oftmals noch immer die berüchtigte „grade inflation“ vorherrscht.

Natürlich bringt die überschaubare Größe der Universität auch einige Nachteile mit sich, denn die Auswahl an Kursen ist dadurch kleiner als an größeren Einrichtungen. Aber ein Mangel an Masse bedeutet keineswegs einen Mangel an Klasse. Bei den Studiengängen gehören Mathematik, Philosophie, Anglistik, Physik, VWL, Molekularbiologie, Verwaltungswissenschaft und Romanistik zum Besten, was die USA zu bieten haben. Auch die Ingenieurwissenschaften sind stark vertreten. Eine der bekanntesten Einrichtungen ist  die renommierte politikwissenschaftliche Woodrow Wilson School of Public and International Affairs, benannt nach dem ehemaligen US-Präsidenten, Friedensnobelpreisträger und Princeton-Absolventen Woodrow Wilson.

Studentenleben: Gemeinsames Wohnen und exklusive Clubs

Whitman_College_PrincetonDie Mehrheit der Princeton-Studierenden ist eher konservativ-traditionell eingestellt, und wer einen politisch aktiven Campus sucht, sollte sich andernorts umsehen. Um die sozialen Kontakte der Studierenden untereinander zu verbessern, hat die Hochschule kürzlich ihre Wohnheime zu sogenannten Residential Colleges gruppiert (Foto rechts: Whitman College), in denen die Studierenden in den ersten beiden Jahren gemeinsam wohnen, essen und Aktivitäten nachgehen. Die Studierenden im dritten und vierten Studienjahr hingegen sind häufig Mitglied in sogenannten Eating Clubs, die Studentenverbindungen ähneln und einen Großteil des Soziallebens auf sich vereinen. Ähnlich wie bei den fraternities/sororities handelt es sich dabei um Bastionen des Traditionalismus, zu denen der Zugang entweder per Losentscheid oder Auswahlverfahren vergeben wird.  Die beiden ältesten Eating Clubs – der Ivy Club und der Tiger Inn – wurden erst 1991 gerichtlich dazu gezwungen, auch Frauen aufzunehmen. Mit Mitgliedsgebühren von rund $5.000 pro Jahr ist der Ivy Club auch die teuerste Verbindung. Die Spaltung, die diese exklusiven Cliquen in die Princeton-Studierendenschaft bringen, soll durch die anhaltende Anbindung an die „Residential Colleges“ vermindert werden. Vereint sind außerdem alle in der Begeisterung für den Princeton den Sport und die Spiele der „Tigers“ (insbesondere Football und Basketball).

Bewerbung und Zulassung an Princeton

Genau wie an den anderen renommierten US-Universitäten herrscht um die Zulassung an Princeton extreme Konkurrenz. In diesem Jahr (2016) wurden von rund 29.000 Bewerbern nur knapp 1.900 zugelassen; das entspricht einer Quote von 6,5 Prozent – ein neuer (Minus-)Rekord. Zur Bewerbung gehören neben den schulischen Leistungen seit einschließlich Klasse 9 auch Ergebnisse aus den Eignungstests SAT oder ACT sowie zwei SAT Subject Tests. Dass die Schulnoten absolut top sein müssen, versteht sich von selbst – rund die Hälfte der angenommenen Bewerber hatte die Bestnote 1,0 (bzw. 4,0 im US-Notensystem).

Aber Top-Noten und Spitzenwerte in den Tests sind nicht alles, denn das können fast alle Bewerber vorweisen. Für eine erfolgreiche Zulassung kommt es darauf an, der Universität zu zeigen, was einen darüber hinaus auszeichnet. Auf der Webseite heißt es:

We look for students who make a difference in their schools and communities, so tell us about your leadership activities, interests, special skills and other extracurricular involvements. Tell us if you’ve had a job or a responsibility in your home. Most Princeton students were academic standouts in high school. Most of them also invested their energy and talents in significant ways outside the classroom. We want to know what you care about, what commitments you have made and what you’ve done to act on those commitments.

Kurz gesagt: Ein 1,0-Abitur und dreimal die Woche Sport genügen nicht. Princeton sucht Schüler, die für eine oder mehrere Sachen brennen, rausgehen und etwas auf die Beine stellen. Außerdem kommt es natürlich darauf an, die eigene Persönlichkeit durch einprägsame Essays in bestem Licht zu präsentieren. Hier ein aktuelles Beispiel für einen erfolgreichen Ivy-League-Essay.

Geld spielt keine Rolle: Kosten und Stipendien

Firestone_Library_PrincetonDie Kosten eines Studiums an Princeton betragen zurzeit insgesamt rund $64.000 pro Jahr, inklusive Studiengebühren, Unterkunft und Verpflegung. Natürlich zahlen bei weitem nicht alle Studierenden diese hohe Summe, sondern nur diejenigen, die es sich leisten können. Alle anderen (rund zwei Drittel) erhalten zum Teil erhebliche Finanzbeihilfen von der Universität und/oder der US-Regierung. Für die Zulassung spielt die Zahlungsfähigkeit überhaupt keine Rolle, denn Princeton arbeitet nach dem Prinzip der „need-blind admission“: Die Zulassungsentscheidung wird ohne Ansehen der finanziellen Möglichkeiten der Bewerber getroffen. Stellt sich dann heraus, dass ein angenommener Bewerber das Studium nicht aus eigener Tasche bezahlen kann, zahlt die Universität die Differenz zwischen dem, was die selbst aufbringen kann, und den Gesamtkosten – bis hin zum Vollstipendium. Und es kommt noch besser: Princeton ist eine von zurzeit nur fünf US-Universitäten, die diese Praxis auch auf ausländische Bewerber anwenden! Hier gilt also tatsächlich, dass ein USA-Studium am Geld nicht scheitern muss. Die eigentliche Hürde besteht freilich darin, überhaupt zu den auserwählten 6 Prozent zu gehören, die eine Zusage erhalten.

Weitere Beiträge in der Reihe „Kurz vorgestellt“:

Fotos: (c) Pete Spiro / Shutterstock.com, Wikipedia

Shoppen im Großmarkt: Beispiel für einen erfolgreichen Ivy League-Essay

Alle Jahre wieder im April kursieren in den Medien Berichte über US-Schülerinnen und Schüler, denen das Kunststück gelungen ist, an allen acht — oder zumindest mehreren — Ivy League-Universitäten gleichzeitig angenommen zu werden. Weitaus seltener kommt es hingegen vor, dass diese Überflieger Teile ihrer erfolgreichen Bewerbung der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Schülerin Brittany Stinson aus Delaware wurde dieses Jahr an immerhin fünf Ivy League Unis genommen (Yale, Columbia, University of Pennsylvania, Dartmouth und Cornell, außerdem an der Stanford University) und hat dem Wirtschafts- und Finanzportal Business Insider kürzlich erlaubt, ihren Bewerbungsessay zu veröffentlichen (Text weiter unten).

Dieser „Personal Essay“ ist Teil jeder Bachelor-Bewerbung an Hunderten von US-Hochschulen und bereitet fast allen Bewerbern Kopfzerbrechen. Denn in diesem maximal 650 Wörter langen Text soll nicht etwa begründet werden, warum man dieses oder jenes Fach studieren möchte, sondern es soll auf eloquente und originelle Weise die eigene Persönlichkeit zum Ausdruck kommen. Allein die Themenfindung ist oft ein langwieriger Prozess – das kenne ich aus der Arbeit mit den Schülern, die ich in meiner Studienberatung betreue. Viele neigen zunächst dazu, über die eigenen Erfolge z.B. im Sport zu schreiben oder über ihre Besorgnis um die demokratischen Werte angesichts zunehmender Abschottung und Fremdenfeindlichkeit in Europa. Brittany Stinson zeigt, dass die besten Essays oft nicht so hochtrabende Themen behandeln, sondern eher von Alltäglichem ausgehen: in ihrem Fall die regelmäßigen Einkaufstouren der Familie zu Costco, einer amerikanischen SB-Großhandelskette.

Show not tell: Was einen guten College-Bewerbungsessay ausmacht

Natürlich ist dieses vermeintlich banale Thema nur der Aufhänger für höchst komplexe Überlegungen zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung, die auch noch mitreißend und auf hohem sprachlichen Niveau präsentiert werden. Dass der Essay so gut funktioniert, liegt vor allem daran, dass Brittany eine Geschichte erzählt und mit einer anschaulichen Anekdote gleich zu Beginn die Aufmerksamkeit der Leser gewinnt. Sie hält sich durchweg an das erzählerische Prinzip des „show not tell“ – das heißt, sie zeigt sich selbst in Aktion anstatt sich nur mit Adjektiven zu beschreiben. Dadurch wird der Essay lebendig. Ein so alltägliches Thema wie Costco und Hot Dogs macht sie zu einer Metapher für das große Ganze, ohne dass es angestrengt wirkt. Der leichte, spielerische und humorvolle Tonfall des Essays passt perfekt zu einem Teenager und wirkt viel authentischer, als wenn ein 17-jähriger zum Beispiel behauptet, täglich Kants kategorischen Imperativ zur Grundlage seines Handelns zu machen. Man kommt beim Lesen nicht umhin, Brittany zu mögen. Und das ist ein extrem wichtiges Element in einem erfolgreichen Bewerbungsessay. Und schließlich konzentriert sich der Text auf einen zentralen Aspekt: Brittanys Neugierde. Oft kranken Bewerbungsessays daran, dass die Schüler versuchen, zu viele Aspekte ihrer Persönlichkeit gleichzeitig unterzubringen, wodurch die Texte oberflächlich oder schlimmstenfalls konfus wirken.

Genug der Vorrede, hier nun der vollständige Text samt Fragestellung (via Business Insider). Wichtig ist noch der Hinweis, dass der Personal Essay nur ein Teil der College-Bewerbung ist. Natürlich hat Brittany auch mit Bestnoten, Top-Ergebnissen in den Eignungstests und beeindruckendem außerunterrichtlichem Engagement gepunktet. An den US-Eliteuniversitäten kann der Essay dann den entscheidenden Ausschlag geben, wenn Top-Bewerber ansonsten ähnliche Qualifikationen aufweisen.

Prompt 1: Some students have a background, identity, interest, or talent that is so meaningful they believe their application would be incomplete without it. If this sounds like you, then please share your story.

Managing to break free from my mother’s grasp, I charged. With arms flailing and chubby legs fluttering beneath me, I was the ferocious two­ year old rampaging through Costco on a Saturday morning. My mother’s eyes widened in horror as I jettisoned my churro; the cinnamon­sugar rocket gracefully sliced its way through the air while I continued my spree. I sprinted through the aisles, looking up in awe at the massive bulk products that towered over me. Overcome with wonder, I wanted to touch and taste, to stick my head into industrial­sized freezers, to explore every crevice. I was a conquistador, but rather than searching the land for El Dorado, I scoured aisles for free samples. Before inevitably being whisked away into a shopping cart, I scaled a mountain of plush toys and surveyed the expanse that lay before me: the kingdom of Costco. 

Notorious for its oversized portions and dollar­fifty hot dog combo, Costco is the apex of consumerism. From the days spent being toted around in a shopping cart to when I was finally tall enough to reach lofty sample trays, Costco has endured a steady presence throughout my life. As a veteran Costco shopper, I navigate the aisles of foodstuffs, thrusting the majority of my weight upon a generously filled shopping cart whose enormity juxtaposes my small frame. Over time, I’ve developed a habit of observing fellow patrons tote their carts piled with frozen burritos, cheese puffs, tubs of ice cream, and weight­loss supplements. Perusing the aisles gave me time to ponder. Who needs three pounds of sour cream? Was cultured yogurt any more well­mannered than its uncultured counterpart? Costco gave birth to my unfettered curiosity. 

While enjoying an obligatory hot dog, I did not find myself thinking about the ‘all beef’ goodness that Costco boasted. I instead considered finitudes and infinitudes, unimagined uses for tubs of sour cream, the projectile motion of said tub when launched from an eighty foot shelf or maybe when pushed from a speedy cart by a scrawny seventeen year old. I contemplated the philosophical: If there exists a thirty­three ounce jar of Nutella, do we really have free will? I experienced a harsh physics lesson while observing a shopper who had no evident familiarity of inertia’s workings. With a cart filled to overflowing, she made her way towards the sloped exit, continuing to push and push while steadily losing control until the cart escaped her and went crashing into a concrete column, 52” plasma screen TV and all. Purchasing the yuletide hickory smoked ham inevitably led to a conversation between my father and me about Andrew Jackson’s controversiality. There was no questioning Old Hickory’s dedication; he was steadfast in his beliefs and pursuits – qualities I am compelled to admire, yet his morals were crooked. We both found the ham to be more likeable – and tender.

I adopted my exploratory skills, fine tuned by Costco, towards my intellectual endeavors. Just as I sampled buffalo­chicken dip or chocolate truffles, I probed the realms of history, dance and biology, all in pursuit of the ideal cart–one overflowing with theoretical situations and notions both silly and serious. I sampled calculus, cross­country running, scientific research, all of which are now household favorites. With cart in hand, I do what scares me; I absorb the warehouse that is the world. Whether it be through attempting aerial yoga, learning how to chart blackbody radiation using astronomical software, or dancing in front of hundreds of people, I am compelled to try any activity that interests me in the slightest. 

My intense desire to know, to explore beyond the bounds of rational thought; this is what defines me. Costco fuels my insatiability and cultivates curiosity within me at a cellular level. Encoded to immerse myself in the unknown, I find it difficult to complacently accept the “what”; I want to hunt for the “whys” and dissect the “hows”. In essence, I subsist on discovery.